Die Identität des Next Batman aus Future State wurde enthüllt. Zudem wurde bekannt, dass das Event den Weg zur Infinite Frontier weist, der nächsten Ära des DC Universums. Überblick und Einordnung.
Superhelden-Comics – Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2020 und während sich dieses Corona-Schreckensjahr dem Ende neigt, gestattet uns das DC-Universum einen Blick in die Zukunft seiner Helden.
Neue Lebensformen wird es dabei vielleicht nicht so viele zu entdecken geben, ein paar neue Galaxien sicherlich, aber auf jeden Fall neue Kreativteams für die meisten laufenden Serien. Doch eins nach dem anderen.
In der vorletzten Woche lieferten DCs Solicitations für den Monat März ein paar letzte, gewichtige Puzzlestücke für den Jahresplan 2021 der Kalifornier. Zunächst aber wurde das Zwei-Monats-Event Future State mit einem Trailer in Stellung gebracht. Außerdem wurde über ein Variant-Cover zu Ausgabe #2 des Next-Batman-Vierteilers bekannt, wer der neue Batman der (recht nahen) Zukunft sein wird:
Tim (Jace) Fox, entfremdeter Sohn von Lucius Fox und Bruder von Luke „Batwing” Fox wird unter der Maske stecken. Dessen erster Auftritt in den Comics liegt tatsächlich einige Zeit zurück; 1979, in Batman #313 war es soweit. Lange schon tauchte er aber in keiner Batman-Story mehr auf und galt definitiv nicht mehr als kontinuitätskonform bis, ja bis John Ridley & Olivier Coipel ihn im Zuge des Joker War zurückbrachten. Ob Tim Fox etwas taugt und dem Kostüm alle Ehre macht, können die US-Leser ab dem 05. Januar 2021 beurteilen. Dann erscheint die erste Ausgabe von „The Next Batman”.
Über Future State hatten wir ja nun schon Einiges gehört. Bis zuletzt lautete die große Frage ja: „Was kommt danach?”
Die letzten Wochen gaben reichlich Aufschluss darüber, denn nach und nach tropften neue Nachrichten aus DC heraus, welche Kreativteams ab März die laufenden Serien betreuen würden. Dabei fällt auf, dass das zum großen Teil jene Teams sein werden, die zuvor auch die entsprechenden Future State Hefte gestalten.
Wir konzentrieren uns natürlich auf die Batmantitel. Eine Liste mit weiteren DC-Titeln findet ihr bei Newsarama.
Einer der wenigen beständigen Titel wird Batman sein. Die Reihe wird mit Nummer 106 weitergeführt und auch Autor James Tynion IV bleibt der Serie erhalten. Unterstützt wird er dabei vom ebenfalls bekannten Zeichner Jorge Jiménez. In einem Interview verriet Tynion IV, dass er sich sehr darauf freut, einen seiner Liebelingsschurken dieses Jahr als den „Big Villain 2021” im Haupttitel zu präsentieren: Scarecrow. Dafür wird Jimenéz das Design der Vogelscheuche erneuern und Jonathan Cranes Alter Ego wird seitens Tynion IV auch ein wenig neu interpretiert, u. a. auch um ihn für eine neue Leserschaft attraktiv zu machen.
Die kanadische Autorin Mariko Tamaki und der aufstrebende Zeichner Dan Mora werden das neue Kreativteam der Detective Comics sein, wenn die fortlaufende Serie mit Ausgabe #1034 im März fortgesetzt wird. Zuvor sind die beiden in der „Dark Detective” Miniserie für das Future State Event vereint.
Die zuletzt beendete Serie zu Harley Quinn wird eine neue Nummer eins bekommen und fortlaufen. Den neuen Status Quo der Figur nach dem Joker War Event werden Stephanie Phillips als Autorin und Zeichner Riley Rossmo etablieren.
Tom Taylor und Bruno Redondo (die bereits für „Injustice” und „Suicide Squad” zusammengearbeitet haben) eröffnen als neues Team für Nightwing in dessen Ausgabe 78 ein neues Kapitel für Dick Grayson … als auch für seine Beziehung zu Barbara Gordon. Doch zunächst ermitteln die beiden gegen den neuen Bürgermeister von Blüdhaven, einen gewissen Mr. Zucco!
Auch für weitere Serien des Batman-Kosmos‘ gab es Ankündigungen, aber zu denen kommen wir gleich. Denn mit fortlaufender Berichterstattung änderte sich das Gesamtbild von DCs Veröffentlichungspolitik.
So wird die nächste Phase des DC Universums heißen und der Verlag verspricht selbstverständlich Großartiges. Einleiten wird diese neue Ära das 64-seitige One-Shot-Special „Infinite Frontier #0”; ähnlich wie einst bei Rebirth.
„Wir nehmen die Nachwirkungen von Dark Nights: Death Metal und kombinieren sie mit den besten Dingen, die wir als Geschichtenerzähler am DC-Universum lieben, was zu einer mutigen, lustigen und aufregenden neuen Richtung führt”, sagt dazu der langjährige DC-Autor Joshua Williamson in der offiziellen Ankündigung. „Es gibt jede Menge Anspielungen auf neue Storylines, Überraschungen und Geheimnisse für das kommende Jahr, die in Infinite Frontier #0 aufgebaut werden.”
Was aber bedeutet dieser neue Aufbruch in glorreiche Zeiten für die DC-Helden?
Nun, fasst man die Ereignisse rund um DC Comics und die letzten Spekulationen zusammen, wird Infinite Frontier wohl auf den Versuch hinauslaufen, ein möglichst breites Portfolio, ohne große Kontinuitätsbeschränkungen zu schaffen, wo sich vor allem jene Serien und Charaktere „durchsetzen”, die beim Publikum ankommen; sprich verkaufen. Das heißt, wir können wahrscheinlich auf viele mehr oder minder interessante Varianten von Batman hoffen.
Unlängst wurde u. a. neben den mit Sicherheit abermals erfolgreichen Blacck & White Bänden eine weitere Anthologieserie für Batman angekündigt: „Batman: Urban Legends”. Diese soll der großen Vielfalt aller anderen Helden und Schurken in den Straßen Gothams Rechnung tragen. Die kreative Besetzung umfasst eine Mischung aus alten und neuen Talenten. Los geht es mit einer fünfteiligen Story von Chip Zdarsky und Eddy Barrows, in der sich Batman und Red Hood gegenseitig ins Gehege kommen, als sie eine neue Droge untersuchen, die in Gotham auftaucht. Daneben wird es jeweils Storys zu Grifter, Harley Quinn und den Outsiders geben.
Hier gibt es zudem einen ersten Hinweis auf die kommende Verlagspolitik. Erfreute man zunächst die Fans von Red Hood damit, dass die Serie mit dem alten Kreativteam fortgesetzt würde, stellte sich dies bald als geschickte Auslassung von Details heraus. Denn Red Hood wird sehr wahrscheinlich seine (vormals fortlaufend geschriebenen) Abenteuer ausschließlich in Form eben jener abgeschlossenen Geschichten erleben.
In ganzen sieben Ongoing-Serien werden außerdem zukünftig Back-Up-Storys zu finden sein (zum Beispiel sehen wir die Justice League Dark absofort in den Heften der Justice League) – ein Konzept, das den deutschen Lesern vertraut vorkommen dürfte.
Ebenfalls werden einige der zuvor als reguläre Serien angekündigte Titel nur noch als Miniserien auf den Markt gebracht (Swamp Thing zum Beispiel). Außerdem sind neben „Batman: Urban Legends”, der bereits laufenden Fortsetzung von „Batman: Black & White” auch noch weitere Anthologieserien angekündigt. Anfang März wird eine solche für den Mann aus Stahl kommen (was längst überfällig ist). „Superman: Red & Blue“ wird die Serie heißen. Auch Wonder Woman erhält eine solche Sammlung abgeschlossener Geschichten zu ihrem 80. Geburtstag: „Sensational Wonder Woman”.
Der in diesem Jahr omnipräsente, aber eben auch wirklich erfolgreiche Joker bekommt gleich mal eine eigene laufende Heftserie. Die Suicide Squad startet mit einer neuen #1. Sogar das Crime Syndicate wird innerhalb einer Mini-Serie zurückkehren, während Aquaman erstmals in der DC-Geschichte nach einem Übertritt in eine neue Phase keine Fortsetzung oder eine Nummer eins bekommen könnte.
DC Comics vernachlässigt also nicht zwingend seine laufenden Serien, sie prüfen aber offensichtlich, wie weniger ertragreiche Serien noch unterzubringen oder alsbald zu beenden sind. Daneben gibt es allerlei Abgeschlossenes. Anthologien können vor allem für neue Zielgruppen interessant sein. Mit Miniserien beliebter oder weniger bekannter Charaktere kann man durchaus den ein oder anderen Leser wieder zurückgewinnen. Verknüpft man das mit einem klugen Digitalkonzept, hat man vielleicht auch die jüngere Leserschaft an Bord.
Womit aber will man inhaltlich locken? Warum heißt das ganze denn nun „Infinite Frontier”?
Aufschluss hierüber gibt ein Interview des Autors Joshua Williamson, welches er dem Hollywood Reporter gab. Williamson war gewissermaßen der Showrunner für das oben erwähnte einführende One-Shot-Special zu Infinite Frontier. Im Interview versucht er klar zu machen, dass es nach wie vor eine einheitliche Kontinuität für das DC-Universum gebe. Aber die Historie wird weder korrigiert noch ausradiert.
Williamson: „All diese Dinge sind passiert, all diese Geschichten sind von Bedeutung, und jetzt gehen wir damit eine Ebene weiter.”
Das heißt eine einheitliche Kontinuität mit der Integration sich teilweise widersprechender Story-Archs, Origins usw.? Wie soll das möglich sein? Vielleicht durch ein neugestaltetes Multiversum mit flexiblen, ja nahezu unendlichen Grenzen?!
Wir müssen abwarten, was genau damit gemeint ist. Lassen wir aber das Jahr 2020 und die einschlägigen DC-Comic-News Revue passieren, dann ist durchaus augenfällig, wie Charaktere, Storyinhalte, Kreativteams und auch äußere Strukturen schon seit geraumer Zeit in eine bestimmte Richtung weisen, unter anderem:
Charaktere und deren Schöpfer sind deutlich diverser gestaltet bzw. zusammengesetzt.
Das Multiversum wurde spätestens mit dem DC Fandome massiv beworben und wiederholt.
Der Streamingdiensts DC Universe wurde im September zu DC Universe Infinite umstrukturiert.
Inhaltlich gesehen wird DC nach den Ereignissen aus „Dark Nights: Death Metal” wahrscheinlich ein möglichst unbegrenztes Multiversum schaffen. Bereits erste Future-State-Inhaltsangaben weisen daraufhin. Das erschließt sich auch recht schnell, wenn man einen zweiten Blick auf die Promocover zu Infinite Frontier wirft. Dort tauchen bereits jetzt Figuren in der Serienkontinuität auf, die vorher schlicht nicht existent waren.
Wie all das zusammengebracht wird, ist noch offen, macht die Entdeckungsreise in das neue Zeitalter aber spannend. Die bisherigen Vorhaben eröffnen sowohl inhaltlich wie strukturell allerlei Gestaltungsmöglichkeiten (neben der Option, alles in einem unübersichtlichen Chaos kulminieren zu lassen und damit auch noch die letzten Fans zu verärgern).
In einer Welt, in der „jede Story zählt”, kann man Altbewährtes behalten oder ausbauen, völlig Neues probieren oder sich durch Miniserien und Backup-Storys die Gunst verschiedenster Leserschichten sichern.
So ist es zum Beispiel möglich, dass ein Titel wie Catwoman einfach bei seiner Nummerierung und dem altgewohnten Kreativteam bleibt und man zeitgleich mit „Batman/Superman #16” (von Gene Luen Yang & Ivan Reis) einen ganz anderen Weg geht.
Dort ist in der Ankündigung zu lesen von neuen Schurken, alternativen Realitäten und transdimensionalen Kollisionen. Außerdem werden dort Golden-Age-Schurken entstaubt, wie die Spider Lady oder Dr. Atom.
Alles kann, nichts muss lautet scheinbar die Devise. Hin und wieder war zu lesen, der Verlag fahre auf Sicht und wolle sein neues Konzept zunächst nur für 2021 festzurren. Wir können so womöglich der Planung und Anpassung inhaltlicher wie struktureller Konzepte bei DC live beiwohnen – ob wir wollen oder nicht. Auf jeden Fall werden sich die Pläne von Monat zu Monat mehr vor unseren Augen entfalten und dieser Aufbruch in ein neues Zeitalter kann durchaus interessant sein; den ein oder anderen Leser gar reaktivieren. Oder was meint ihr?
Inwieweit diese Vorhaben bei DC (insbesondere unter Berücksichtigung der unrühmliche Massenentlassungen) sich auszahlen werden, bleibt offen. Die Zukunft wird es weisen. In diesem Sinne – kommt gut ins Jahr 2021. Guten Rutsch!
Ganz tolle zsm Fassung hat mir echt geholfen bissle Einblick zu bekommen ich lese die Batman und justice League Serie durchgehen hol mir jeden Monat die Hefte an meinem Lieblings Kiosk und bin sehr gehyped auf death Metal und hab ehrlich Bedenken bezüglich es weiter gehen wird. Das Future State Ding hatte mich bisher eher abgestreckt da ich elseworld Sachen nur bis zu nem gewissen Punkt ertragen kann ?. Dieser Bericht hat mich etwas beruhigt und positiv gestimmt danke liebe Grüße NightwingX
Ehrlich gesagt, hat mich der Blick auf die Infinite Frontier auch etwas milder gestimmt. Es wirkt mehr so, als würde DC doch noch irgendeine Art Plan verfolgen; auch versuchen ihre Marken zu platzieren und nicht ausschließlich den Quotenhits hinterherrennen. Mal sehen, wie wir Ende diesen Jahres darüber sprechen werden.
Danke für das Feedback. ^^
Batgirl_Beyond on „Batman: The Animated Series“ zum Tiefstpreis: “Irgendwie funktioniert der erste Link gar nicht. Ich würde sehr gerne die komplette Serie auf deutsch kaufen… Gibt es einen…”
Kyodai Ken on Joker 2: Neuer deutscher Trailer ist da!: “Ich bin gespannt, was das wird. Der erste Film war für mich nach der grandiosen TDK-Trilogie endlich mal wieder ein…”
Ganz tolle zsm Fassung hat mir echt geholfen bissle Einblick zu bekommen ich lese die Batman und justice League Serie durchgehen hol mir jeden Monat die Hefte an meinem Lieblings Kiosk und bin sehr gehyped auf death Metal und hab ehrlich Bedenken bezüglich es weiter gehen wird. Das Future State Ding hatte mich bisher eher abgestreckt da ich elseworld Sachen nur bis zu nem gewissen Punkt ertragen kann ?. Dieser Bericht hat mich etwas beruhigt und positiv gestimmt danke liebe Grüße NightwingX
Ehrlich gesagt, hat mich der Blick auf die Infinite Frontier auch etwas milder gestimmt. Es wirkt mehr so, als würde DC doch noch irgendeine Art Plan verfolgen; auch versuchen ihre Marken zu platzieren und nicht ausschließlich den Quotenhits hinterherrennen. Mal sehen, wie wir Ende diesen Jahres darüber sprechen werden.
Danke für das Feedback. ^^