Batman: The Animated Chronicles, Kapitel 4 – Splicer, Monster, Schöpfer und Geschöpfe

Beim letzten Mal hatten wir uns Man-Bat gewidmet, sozusagen dem Prototypen der Bestie-Mensch-Wesen innerhalb der Animated Series. Bereits bei dieser Betrachtung gab es Überschneidungen zu anderen Kreaturen dieser Art. Eben jene als auch deren Schöpfer werden wir heute näher beleuchten. Im Gegensatz zu den bisherigen Chroniken wird es daher auch zur Mischung der Charaktere innerhalb dieses Beitrags kommen; und wir werden hier chronologisch vorgehen. Ihr werdet dann sehen, wie das gemeint ist.

Damit das Ganze nicht allzu kompliziert wird, experimentieren wir auch ein klein wenig bei der Darbietungsform. Ich versuche etwas mehr Ordnung in die Beiträge zu bringen und dabei vor allem die Zusammenfassung der einzelnen Folgen zu straffen. Mal sehen, inwieweit das gelingt. Da ich hier oftmals Begriffe aus der Man-Bat-Chronik, als auch weitere Referenzen daraus benutze, empfiehlt es sich, diese zuerst zu lesen.

Wir beginnen mit Achilles Milo und…

„Ein teuflischer Plan“ (S01E36; Original: „Cat Scratch Fever“)
Story: Sean Catherine Derek| Drehbuch: Buzz Dixon | Regie: Boyd Kirkland

Ein weiteres Wort vorab: Wir werden heute – wie in dieser Episode – relativ oft Catwoman begegnen. Meistens spielt sie innerhalb der Geschichten auch eine wichtige Rolle. Dennoch werde ich versuchen, ihre Anteile auf das Nötigste zu beschränken, um diese dann ausführlicher in der Catwoman-Chronik zu besprechen. Dass dies gar nicht so einfach ist, sehen wir bei der Zusammenfassung dieser Episode.

Synopsis:


Wegen Vorfällen aus vorangegangenen (Catwoman-)Folgen steht Selina Kyle nun vor Gericht. Da sie dabei offenbar die Stadt vor großem Schaden bewahrt hat, lässt die Richterin Milde walten und setzt die angedachte fünfjährige Haftstrafe zur Bewährung aus. Sonderauflage hierbei: Selina darf in dieser Zeit kein einziges Mal erneut ihr Catwoman Kostüm anlegen. … Naja, toi, toi, toi …

Miss Kyle selbst ist natürlich überglücklich, sich weiterhin auf freiem Fuß zu befinden. Allerdings wird die Freude dadurch getrübt, dass ihre sonst so treue Katze, Isis, verschwunden ist. Als sich Selina auf die Suche nach ihr begibt, trifft sie auf zwei dubiose Tierfänger von Daggett Industries, die problemlos aus einem Disneyfilm entsprungen sein könnten. Selina verwickelt die beiden in einen Kampf, welchen sie schlussendlich zu verlieren droht. Doch Batman ist rechtzeitig zur Stelle. Leider folgt hiernach für Selina eine Zwischenspiel auf der Polizeiwache.

Wir hingegen lernen nun endlich unseren ersten Antagonisten für heute kennen: Dr. Achilles Milo. Wir begegnen ihm gerade, als er Roland Daggett in dessen Labors einen neuen Virus vorführt. Er infiziert einen Hund mit dem Mittel, wodurch dieser unverzüglich zu einer wilden Bestie mutiert. Daggett ist begeistert. Denn Milo erklärt, dass das Tier nicht nur wild geworden sondern nun auch hochansteckend ist. Der erste Träger einer neuen Seuche. Und Milo hat auch schon das nächste Testobjekt am Kragen – eine Katze namens Isis.

Wir gehen in den schnellen Vorlauf: Dank Bruce Wayne wird Selina aus der Haft entlassen. Doch allen Warnungen zum Trotz bricht sie des Nachts (im Kostüm!) in das Labor ein. Dort wird sie von Isis gebissen und von Milo und seinen beiden Handlangern überrascht. Catwoman kann zwar entkommen, doch sie ist bereits infiziert. Batman kann Selina vorerst in Sicherheit bringen, aber es fehlt ein Gegenmittel.

Und genau das ist der Plan Daggetts und Milos: Hunderte von streunenden Tieren mit einem hochansteckenden Virus infizieren und dann auf Gotham loslassen. Sobald die Epidemie richtig grassiert, taucht Daggett Industries als strahlender Retter auf und wird das Gegenmittel präsentieren; ein Gegenmittel, das bereits jetzt schon fertig gestellt ist. Ein teuflischer Plan.

Batman erfährt davon, als er in Daggetts Laboren Nachforschungen anstellt, gerät dort aber in eine Auseinandersetzung mit Daggett, Milo, dessen Schergen und dem tollwütigen Hund von vorhin. Batman darf sich nicht beißen lassen und flieht durch die winterliche Landschaft hin zu einem gefrorenen See. Dort schließlich gibt es keinen Ausweg mehr und die Fledermaus muss mit dem wild gewordenen Tier kämpfen. Er kann dem Hund gerade noch ein im Labor entwendetes Spray verabreichen, welches das Gegengift enthält. Daraufhin lässt er gleich von Batman ab. Aber Milo und seine Komplizin sind Bats gefolgt und versuchen ihn nun per MG im See zu ertränken. Doch das Blatt wendet sich und die Fledermaus kann auch die beiden final besiegen. Die dürften wohl bald in Blackgate einwandern.

Und Catwoman? Ja, für sie gibt es auch ein gutes Ende. Batman kann ihr das Antitoxin verabreichen und bringt ihr ganz zum Schluss sogar die geheilte Isis zurück. Ende gut, alles gut.

Zur Episode:
Gleich vorweg etwas zur grafischen Qualität der Folge – die ist nämlich unterirdisch (seht euch mal das Publikum im Gerichtssaal an).

Es war kaum möglich, einen sauberen Screenshot von einer Figur oder einer Szene zu machen. Zudem wechseln häufig die Farben der jeweiligen Kleidung … und … und .. und. Tatsächlich erklärte Bruce Timm später, dass „Cat Scratch Fever“ den Ausschlag dafür gab, sich vom bisherigen koreanischen Animationsstudio „AKOM“ zu trennen. Die Episode sei „unwatchable“ gewesen, weshalb man sie zeichnerisch nochmal stark überarbeiten musste. Auch für den Autor, Sean C. Derek ,war das der letzte Pitch für BTAS. Auch das ist kein Wunder bei diesem dahingestolperten Plot und dem lächerlichen Endkampf. Inhaltlich ist die Episode also eher nicht so prall und sowieso interessanter für eine Betrachtung der Batman-Catwoman-Beziehung (die ist nun nicht sooo schlecht geschrieben). Und das verschieben wir ja auf später.

Etwas Positives möchte ich dennoch anmerken: Mir gefällt es, dass der Gerichtsprozess zu Beginn explizit Bezug nimmt auf die Handlung vorangegangener Episoden. „Ein teuflischer Plan“ selbst wiederum hat Auswirkungen auf die Geschicke einer anderen hier handelnden Figur – Roland Daggett. In einer späten Folge der zweiten Staffel erfahren wir, dass Catwomans und Batmans Einmischung in Daggetts viralen Plan zu dessen Bankrott geführt hat. Die hier vorliegende Episode bietet also einiges an Verknüpfungsmaterial. Für eine Trickserie von 1992 ist das schon eine echte Leistung, vor allem wenn die bekanntesten Serien zu der Zeit Melrose Place, Picket Fences und Marienhof hießen.

Zur Figur:
Wir erleben hier den wenig spektakulären Einstand Dr. Milos sowie sein vorerst unrühmliches Ende innerhalb der Animated Series. Erstaunlich, dass wir ihm in einer weiteren Folge überhaupt noch einmal begegnen. Der Charakter wirkt recht farblos und selbst wie ein einmaliger Handlanger Roland Daggetts. Und doch taucht er bald wieder in einer dann gewichtigeren Rolle auf.

Was wir in dieser Episode über ihn lernen: Dr. Achilles Milo ist ein äußerst unangenehmer Zeitgenosse und wird uns allen auch möglichst unsympathisch präsentiert. Wir lernen ihn kennen als zweifelhaften und skrupellosen Wissenschaftler. Abgesehen davon, dass er (offenbar bedenkenlos) einen Virus entwickelt, welcher Schaden an Mensch und Tier anrichtet und bald auf ganz Gotham losgelassen werden soll, scheinen ihm die dazu notwendigen Tierexperimente sogar große Freude zu bereiten.

Auch davor, sich selbst die Hände schmutzig machen, schreckt Milo nicht zurück. Als Daggett ihm aufträgt, Batman zu verfolgen, tut er dies umgehend. In dieser Episode liegen Milos Motive noch größtenteils im Dunkeln. Aus dem, was wir zu sehen bekommen, kann man aber schließen, dass er tatsächlich sehr interessiert an seinem Forschungsgebiet ist, es um jeden Preis voranzutreiben versucht und dafür auch einen angemessenen Lohn erwartet. Wir sehen dann, wie es mit ihm weiter geht, widmen uns aber zunächst zwei anderen wiederkehrenden Figuren und zwar in

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