Die Al Ghul Familie und die Gesellschaft der Schatten – Teil 1
Heute werden wir uns einem der Big Player im Batman-Game annähern – Ra’s al Ghul. Aber damit nicht genug: In dieser Chronik werden auch Talia, Ubu und die Gesellschaft der Schatten Platz finden (müssen). Also, reicht schon mal ein paar Tage Urlaub ein und lehnt euch zurück. Wir fangen direkt an (und zwar ab sofort in HD!)
„Tödlicher Schwindel“ (S01E50; Original: „Off Balance“)
Story: Len Wein | Regie: Kevin Altieri
Synopsis:
Batman wird auf der Gothamer Freiheitsstatue mit einer neuen kriminellen Vereinigung, die versucht in Gotham Fuß zu fassen, in einen Kampf verwickelt: „Die Gesellschaft der Schatten“ (Society of Shadows). Dabei darf der Zuschauer einen Blick auf eine geheimnisvolle Dame erhaschen, die vom Hafen aus die Szenerie interessiert beobachtet. Wer das wohl sein kann?!
Gemeinsam mit Commissioner Gordon schlussfolgert der Mitternachtsdetektiv, dass es die Society auf eine Ultraschall-Bohrmaschine von Wayne Enterprises abgesehen hat. Tatsächlich findet kurze Zeit später ein Überfall auf den anliefernden Zug statt.
Geleitet wird die ganze Aktion von einem Schurken, der sich selbst als „Vertigo“ vorstellt. Dieser Vertigo kann mithilfe seiner Augenklappe(!) Sonarwellen aussenden, die beim Gegenüber starke Schwindelzustände und Desorientierung auslösen. Detective Bullock und Lucius Fox, die beide die Lieferung überwachen sollten, werden (neben ein paar namenlosen Officern) erste Opfer einer derartigen Schwindelattacke. Auftritt Batman. Doch Vertigos Waffe ist nicht ohne und der Dunkle Ritter hat große Mühen, sich gegen den schwindelerregenden Gegner zu wehren.
Doch da taucht plötzlich die geheimnisvolle Frau wieder auf und unterbricht den Kampf per Pfeilschuss. Batman wird zeitgleich von einem der Schatten niedergeschlagen und Vertigo kann mit dem Bohrer fliehen. Die Fremde ist auch verschwunden. Batman ist überzeugt, dass beide zusammenarbeiten und analysiert in der Höhle das Projektil der „Dame in Schwarz“. Außerdem findet er (dank Alfreds Hilfe) heraus, wo sich wahrscheinlich Vertigos Versteck befindet (Bats hatte in der falschen Himmelsrichtung gesucht). Nun ist ein kurzer, unvoreingenommener Blick gefordert. Batman klickt Unterschlupfmöglichkeiten für Bösewichte durch. Für welchen Ort würdet ihr euch entscheiden?
Genau! Alles deutet auf ein Kloster am Rande der Stadt hin. 😉
Der Dunkle Ritter findet das stark bewachte Gebäude und wird im umliegenden Wald Zeuge eines Hinterhalts. Ziel ist die mysteriöse Frau in Schwarz. Batman eilt ihr zu Hilfe und darf im nächsten Augenblick feststellen, dass sich die Dame sehr gut alleine zur Wehr setzen kann. Gemeinsam besiegen sie eine Übermacht an Angreifern, wobei Bats seinen Gürtel verliert. Beide glauben sich in Sicherheit und beginnen sogar ein klein wenig zu flirten. Doch es tauchen zwei weitere der Schatten (mit dem gestohlenen Ultraschall-Bohrer) auf und befördern die Fremde und die Fledermaus unter die Erde.
Batman kommt erst in einer Zelle wieder zu sich. Erschrocken stellt er fest, dass ihm die Dame in Schwarz seine Maske abgenommen hat, um seine Wunden zu versorgen. Die Frau stellt sich als Talia vor und beweist alsbald, dass sie ebenso geschickt ist wie der Detective, wenn es darum geht, sich aus geschlossenen Räumen zu befreien (Bats musste ja seinen Gürtel verlieren).
Dann erklärt Talia ihre Motive: „Mit der Gesellschaft der Schatten habe ich noch eine Rechnung offen. […] Vertigo hat früher für meinen Vater gearbeitet, bis mein Vater erkannt hat, was für eine schwarze Seele dieser Mann hat. […] Mein Vater schickte mich, um zu verhindern, dass das Gerät in seine [Anm.: Vertigos] Hände fällt.“
Beide entschließen sich zu einer vorübergehenden Zusammenarbeit und schalten nach und nach die Schatten in den unterirdischen Gängen aus. Von Batman nach ihrem Vater befragt, antwortet Talia: „Es geht ihm einzig und allein um das Schicksal der Menschheit.“ Bats gibt sich allerdings nicht sonderlich beeindruckt.
Um an den Bohrer zu kommen, begeben sie sich alsbald in eine offensichtliche Falle. Vertigo ist noch vor Ort, spricht ein paar übliche Bösewichtsätze und eröffnet, er habe dieses Labor extra dafür konzipiert, Batman zu vernichten. Dann verschwindet er mit dem Bohrer und lässt die beiden in dem mit tödlichen Fallen gespickten Raum allein. Das wäre nicht so tragisch, wenn nicht das ganze Labor mit Vertigos Schwindel-Technik ausgestattet wäre. Batman mahnt Talia, ihm zu vertrauen und tatsächlich gelingt es ihm, beide sicher durch den tödlichen Raum zu lotsen – Batmans Trick: Augen zu und durch (im wahrsten Sinne des Wortes).
Zum Showdown kommt es im Glockenturm des Klosters (Glockentürme – für mich mittlerweile ein typisches Batman-Motiv; wir finden sie immer wieder als bedeutsame Handlungsplätze innerhalb der Animated Series und natürlich bei Tim Burtons „Batman“). Wie es sich gehört, wird der übermächtig erscheinende Vertigo (nun ausgestattet mit Schwindelapparat und Bohrer) dank Talias Einfall mit lauten Glockenschlägen besiegt und stürzt tief in den angrenzenden Fluss 😉
Ende gut, alles … Ach nein. Talia kann Batman nicht mit dem Bohrer gehen lassen und nimmt das Gerät an sich. Er konstatiert: „Ich hätte es besser wissen müssen. Schließlich kannten Sie sich in dem Kloster zu gut aus.“ Während er diese Rede hält, hinterlässt er noch ein kleines Gerät in dem Bohrer, bevor er ihn an Talia aushändigt. Auch ihr tut es leid: „Es hätte zwischen uns sehr schön sein können.“ Offenbar noch in Hörreichweite Talias murmelt der Dunkle Ritter: „Es ist noch nicht vorbei.“ Talia flieht mit einer ähnlichen Propellermaschine wie zuvor Vertigo, was nun auch die letzten Zweifel zerstreuen sollte, ob beide aus demselben Stall stammen.
In den letzten Sequenzen gewinnen wir dann einen Blick auf den Kopf hinter dem ganzen Plan. Talia berichtet an ihren Vater, dass der Auftrag ein voller Erfolg gewesen sei. Daraufhin fordert sie dieser auf, den Bohrer entsprechend auszuprobieren. Doch das zuvor von Batman manipulierte Gerät ist funktionsuntüchtig und gibt einige Augenblicke später den Geist auf. Der Vater Talias, dessen Namen wir hier nicht kennenlernen, beendet den Kontakt zu seiner Tochter und dreht sich mit kontrollierter Wut zu uns und spricht in die Kamera: „Doch wie sie schon sagten, Batman – noch ist es nicht vorbei.“
Zur Episode:
Die Episode aber ist vorbei, auch wenn wir damit einen Vorgeschmack darauf bekommen, dass wir Talia, ihren Vater und die Gesellschaft der Schatten mit hoher Wahrscheinlichkeit wiedersehen werden.
Die Einführung zu dieser interessanten Familie präsentiert uns hier Len Wein, Comicautor und Schöpfer unvergesslicher Storys und Charaktere (wie Wolverine, Lucius Fox oder Swamp Thing). Ihn lernten wir hier schon bei der unterirdischen Wolfsmond-Episode kennen. Dieses Mal also „Tödlicher Schwindel“ – eine Geschichte, die an einen Comic von Dennis O’Neil angelehnt ist und diese Umsetzung gelingt Wein um Längen besser als bei seiner eigenen Werwolf-Story.
Wir bekommen eine manchmal holprige, aber dennoch schöne Folge präsentiert, mit vernachlässigbaren Schönheitsfehlern. Nach 4 – 5 Sichtungen ist es – glaube ich – Count Vertigo selbst, der hier am meisten stört. Ähnlich wie Red Claw hat er einen furchtbaren Akzent und ähnlich wie sie wird er als Vehikel missbraucht; hier eben, um die Al Ghuls ins Animated Universum einzuführen. Wahrscheinlich ist es aber gar nicht so dumm, einen fremden Gegner (Vertigo ist ja ursprünglich ein Green Arrow-Villain) als vermeintliche Hauptbedrohung für diese Folge zu setzen. Erstens kann man ihn gleich nach der Episode verschwinden lassen. Zweitens kommt man dank dem fremdländisch wirkenden Charakter als (zwölfjähriger) Erstrezipient kaum darauf, dass Talia der Schattengesellschaft angehört/vorsteht.
Übrigens: Als Vertigo aus dem Glockenturm stürzt, bekommen wir vom Hitchcock-Fan Kevin Altieri mehrere Anspielungen auf einen seiner Klassiker präsentiert, namens … naaaaa?! … richtig, „Vertigo“.
Ein zweiter Kritikpunkt könnte das Storygerüst sein. Gerade wer noch nie etwas von den Al Ghuls, der Gesellschaft/Liga der Schatten/Assassinen gehört hat, stößt hier unvermeidlich auf einige Logiklöcher, die auch innerhalb der Story Batman hätten auffallen müssen. Auch will nicht so richtig Spannung aufkommen. Bis Talia und Bats zusammenarbeiten, ist „Tödlicher Schwindel“ wirklich etwas zäh.
Aber das ist später ziemlich egal, denn die Episode punktet nicht mit dem Erzählrahmen, sondern mit den Details. Die Dialoge sind ziemlich gut geschrieben. Die Inszenierung und das Storytelling schaffen es von Anfang bis Ende zwei Faktoren ganz deutlich herauszustellen:
1. Die Gesellschaft der Schatten ist verdammt gefährlich und skrupellos (jedes Mitglied ist bereit, sein Leben und auch das Anderer für „die Sache“ zu opfern) und
2. Da ist ordentlich Spannung zwischen Batman und Talia, wie sonst nur bei zwanzigjährigen Singles nach Feierabend. Wir bekommen hier „Show, don’t tell!“ at its best. Ständig tauschen die beiden vielsagende Blicke aus. Ich habe Batman in kaum einer Episode mehr lächeln sehen als in „Tödlicher Schwindel“. Als Talia am Ende sagt: „Wait. I can’t let you leave like this“ (im Deutschen leider durch die schlechte Betonung nicht so schön zweideutig), dreht sich Bats mit einem wirklich siegessicheren Lächeln zu ihr um, um dann aufrichtig erschrocken festzustellen, dass sie eine Waffe auf ihn richtet und den Bohrer meinte.
Die vielschichtige Bildsprache in dieser Episode könnte man wirklich Szene für Szene stundenlang und genüsslich auseinandernehmen. Als Batman das Kloster aufsucht, wirft Talia einen flüchtigen, wissenden Blick nach oben in die Bäume, wo sich die Fledermaus versteckt hält, nur um dann schnell wieder so zu tun, als habe sie nichts bemerkt. Die ganze Folge über verdecken Talias Haare eine Gesichtshälfte. Sie wirkt dadurch lasziv und geheimnisvoll. Erst, als sie mit ihrem Vater spricht, sieht sie der Zuschauer erstmals unbedeckt und voll und ganz; wer sie ist und wie sie ist und wie sie erstmals offenherzig über ihre Pläne und Motive plaudert.
Des Weiteren haben die Macher den Vertigo-Effekt sehr schön umgesetzt. Ständig verschwimmen auch die Ansichten des Zuschauers, Vertigos Gesicht wird verzerrt, gedreht und auf den Kopf gestellt. Die Räume (v. a. das unterirdische Labor) werden immer wieder aus einer anderen Perspektive gezeigt, um gleich im nächsten Moment wieder zu verschwimmen. Man kann sich sofort in die Protagonisten einfühlen und verstehen, dass ihnen auf einen Schlag jegliche Orientierung verloren geht. Eine kleine Einschränkung hierbei: aus beruflichen Gründen muss ich hin und wieder bei Menschen starken Schwindel auslösen und mache die Erfahrungen selbst auch hin und wieder. Dann einfach die Augen zu schließen und sich anhand aller anderen Sinne im Raum zu orientieren, funktioniert bei weitem nicht so gut, wie es uns hier weisgemacht wird. Ich bin aber auch nicht Batman!
In dieser Episode wird uns übrigens wieder einmal gezeigt, wie großartig Gotham ist. Bis auf die hohe Kriminalitätsrate empfiehlt es sich tatsächlich immer wieder als touristisches Kleinod. Von Freiheitsstatue bis zum westeuropäischen Grusel-Kloster ist alles dabei.
Auch die Figuren sind schön animiert. Batman steht gut im Training und Talia … auch. Da ich hier erstmals die Möglichkeit hatte, die Episode in der neuen HD-Fassung zu sehen, sind mir auch ein paar Verbesserungen aufgefallen. Zwar wirkt alles ein klein wenig bunter, dafür sind aber ein paar unsaubere Animationen verschwunden. In der alten SD-Version kann man z. B. noch Talias Moonwalk-Künste in mehreren Szenen bestaunen, während sie auf BluRay gerade Linien läuft, usw.
Einzig die Synchro finde ich diesmal problematisch. Ich habe mir die Episode nur ein Mal auf Deutsch (sonst auf Englisch) angesehen, weil mich die deutsche Synchronstimme Talias unendlich nervt. Helen Slater, die Original-Talia (und ehemaliges Supergirl), hat zwar eine ähnlich hohe Stimme und benutzt einen (Geht-So-)Fake-Akzent, aber sie verleiht der Figur mit ihrer Stimme den exotischen und mysteriösen Touch, den eine Talia braucht. Meiner Auffassung nach ist das in der deutschen Version überhaupt nicht der Fall. Hier gebe ich also ausnahmsweise die Empfehlung, sich lieber das Original anzusehen – das erst sorgt für den richtigen Genuss bei dieser Episode. Wenn dann noch Kevin Conroy und Helen Slater unter Vertigos Einfluss zu stöhnen beginnen, dann bekommt man schnell einen guten Eindruck, wie das damals in der Nacht bei „Batman: Son of the Demon“ (1987) wohl so gewesen ist ?
„Off Balance“ ist definitv eine Episode, die ich weiterempfehlen würde. Nicht jedem Neueinsteiger (da wäre es immer „Herz aus Eis“), dem Filmfan („Robins Rache“) oder dem Intellektuellen („Tiger, Tiger“), aber jedem, der bereit ist, etwas tiefer in den Batman-Mythos und die interessanten Teile der Rogues Gallery einzutauchen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Folge je als Kind gesehen habe. Aber als Batmanfan mit dem ganzen Vorwissen ist „Tödlicher Schwindel“ keine körperliche Ausfallerscheinung, sondern purer Bat-Genuss.
Zu den Figuren:
Zunächst eine kleine Randnotiz zu Batman: Etwas abseits von der eigentlichen Geschichte mag ich die Szene sehr, in welcher Alfred Batman schließlich den entscheidenden Hinweis mit dem Kloster gibt. Zum einen ist es ein kleiner, aber feiner Fanservice, wenn wir zu sehen bekommen, dass der riesige Penny in der Bathöhle auch gesäubert werden muss. Ein viel hübscheres Detail finde ich aber die väterliche Sorge Alfreds um Bruce. Er glaubt, dass Bats sich übernehmen könnte und rät ihm, ein Kürzertreten in Betracht zu ziehen. Eine Warnung, die Alfred im Verlauf der Serie wiederholt an Bruce richtet. Das erzeugt in so einem kleinen Moment so viel Tiefe zwischen diesen beiden Figuren und hält damit auch die Verbindung zwischen allen Episoden der Serie. Manchmal verhalten sich einige Protagonisten etwas Off-Charakter oder es ist keine Zeit, die Beziehungen unter dem Wayne-Anwesen zu thematisieren. Aber es gibt sie, diese Beziehungen und sie sind klar definiert und sie finden Ausdruck in eben solchen kaum bemerkbaren Zwischenszenen. Ein weiterer Grund, die Animated-Series zu lieben.
Jetzt aber zu den Neuen im Bat-Game:
Der in dieser Episode möglicherweise zu Tode gekommene Count Vertigo taucht übrigens in keinem TAS-Medium mehr auf. Daher wird es auch keine spezielle Chronicles-Ausgabe zu ihm geben. Eine nähere Betrachtung Vertigos lohnt auch nicht. Die Figur bleibt im blass und konturlos. Lediglich sein Alleinstellungsmerkmal, die beeindruckende Vertigowaffe, trägt ihn durch die ganze Episode. Dazu natürlich der Umstand, dass man ihn uns als Strohmann präsentiert, der uns von Talia als der eigentlichen Anführerin der Gesellschaft der Schatten ablenken soll.
Diese Gesellschaft wiederum bekommen wir mit aller Wucht zu sehen. Eine brandgefährliche Gruppierung, die sich (für eine Kinderserie sehr ungewöhnlich) vor allem durch große Suizidfreude auszeichnet. Keiner der Schatten scheint sonderlich an seinem Leben zu hängen. Das Opfer für seine(n) Meister bzw. die persönliche Unterwerfung für ein größeres Ziel ist hier oberstes Gebot und gibt dem (im Zweifel recht jungen) Zuschauer schon eine vage Vorstellung davon, wie verblendete Ergebenheit, Selbstaufgabe und Terrorismus aussehen können. Sieht man in jeder Sat1-Vormittagsserie Kriminelle Zyankali schlucken?! Ja, mag sein. Dies hier ist aber eine Trickfilmserie; prä 9/11. Das hat meiner Meinung nach schon Seltenheitswert.
Letztlich ist es Talia, die den ebenfalls in den (ziemlich sicheren) Tod stürzenden Vertigo als Kommandant der Schatten ablöst bzw. war sie es schon die ganze Zeit. Sie lernen wir als taffe Lady kennen. Sie scheut keinen Kampf, mäht eine Reihe von Feinden über den Haufen, nimmt Batman die Maske ab(!), um ihm dann zu sagen, er solle sich nicht so anstellen(!!!) … und … und … und. Gleichzeitig scheint sie tatsächlich einen Narren am Dunklen Ritter gefressen zu haben. Die Blicke, die sie ihm zuwirft, können nicht nur taktischer Natur sein. Oder das ist genau das, was Männer eben so denken und wir auch denken sollen? Sei’s drum. Talia macht hier in jeder Hinsicht eine gute Figur und beweist in allen Szenen, dass sie Batman auf Augenhöhe begegnet. Andererseits wäre er ansonsten wahrscheinlich auch nicht so fasziniert von ihr.
Spannend ist (und wird mit Sicherheit noch) Talias Verhältnis zu ihrem Vater. Immerhin leiten beide eine terroristische Vereinigung mit äußerst effizienten Mördern und Handlangern. Dass wir in „Tödlicher Schwindel“ nur die Spitze des Eisbergs zu sehen bekommen, finde ich fantastisch. So behalten sämtliche Antagonisten erst einmal ihre Gefährlichkeit. Außerdem wird die Spannung gehalten, denn die letzte Szene („Noch ist es nicht vorbei“) bereitet darauf vor, dass wir die Schatten und ihre geheimnisvollen Anführer wiedersehen werden. Denn in dieser Episode haben wir noch nicht mal ihren Nachnamen erfahren. ?
Wie anfangs erwähnt, sind die Ereignisse dieser Folge der Story „Into the Den of the Death-Dealers!“ aus Detective Comics #411 von 1971 entlehnt. Auch dort treffen Talia (lediglich als Jungfrau in Nöten) und der Dunkle Ritter erstmals aufeinander. Am Ende erfolgt dort der Hinweis, man solle im Juni das nächste Batman-Heft nicht verpassen, in welchem die Storyline „Daughter of the Demon“ beginnt. Jene legendäre Nummer 232 der Batmanserie führt den Al Ghul-Clan und vor allem den Kopf des Dämons, Ra’s al Ghul, in die Fledermaushistorie ein. Jetzt ratet mal, welche Adaption unsere nächste Animated-Episode hier für uns bereithält.
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