Batman Rejected, Teil 9: Justice League Mortal

Das Batman-Franchise war endlich wieder rehabilitiert. ‚Batman Begins‘ schlug zwar nicht wie eine Bombe an den Kinokassen ein, überzeugte aber durch ein stetig wachsendes Einspielergebnis und fast durchwegs positive Kritiken. Eine Fortsetzung war eine sichere Sache und so machte sich 2007 Team Nolan daran, den Joker für den nächsten Film auf den Plan zu rufen.

Doch so ganz einig schien man sich bei Warner nicht ganz gewesen zu sein, was den künftigen Weg des Dunklen Ritters anging. So verwunderte es schon sehr, als am 23. Februar 2007 bekannt wurde, Warner arbeite an einer ‚Justice League‘-Verfilmung.

Kieran und Michele Mulroney wurden beauftragt, ein Drehbuch für die DC Superheldentruppe zu entwickeln, welches im Juni 2007 an Warner übergeben und für gut befunden wurde. George Miller, Regisseur des Kultfilms ‚Mad Max‘ und des CGI-Abenteuers ‚Happy Feet‘, willigte im September ein den Regie-Posten zu übernehmen. Joel Silver (‚Stirb Langsam‘, ‚Lethal Weapon‘, ‚Matrix‘) übernahm die Rolle des Produzenten. Man war sich eines gewissen Zeitdrucks bewusst, da sich der berühmt-berüchtigte Autoren-Streik ankündigte.

Und davon hätte ‚JUSTICE LEAGUE MORTAL‘ (Arbeitstitel: ‚7 Friends‘) gehandelt:

Die Geschichte beginnt mit Superman, welcher in einem schwarz/silbernen Kostüm auf dem Dach einer Kirche landet. Dort trifft er auf Wonder Woman, Flash, Green Lantern, Aquaman und Martian Manhunter. Zusammen begeben sie sich auf die Straße, wo sie umringt von Bürgern und Journalisten die Kirche betreten, in der heute eine Beerdigung stattfindet. Batman beobachtet das Treiben aus der Entfernung.

Sechs Tage zuvor: Batman spioniert mithilfe eines Satelliten namens Brother Eye die anderen Mitglieder der Justice League aus: Clark Kent, Diana von Themyscera, Barry Allen, John Stewart, Arthur Curry und John Jones.

Nachdem Bruce Wayne einen Meeting mit Maxwell Lord verlässt, wird der Batcomputer von ausserhalb gehackt und spioniert nun John Jones, einem Police Detective aus Central City, aus. John erhält ein Paket. Als er es öffnet sprühen sich Nanobots in sein Gesicht. Sie übernehmen seinen Körper und seine Bewegungen und zwingen ihn dazu sich vor einem Kollegen als Martian Manhunter zu erkennen zu geben, bevor er sich zu einem bestimmten Ort in Colorado aufmacht.

Barry Allen kann John ausfindig machen und versucht ihm als Flash zu folgen. Ohne Erfolg. Als J’onn in Colorado ankommt, wird er von unbekannten Mächten gefangen genommen.

Als sich die Justice League dem Verschwinden des Martian Manhunter annimmt, erkennt Batman, das sein Brother Eye-Satellit benutzt wurde und die geheimen Daten über jedes Teammitglied der Justice League gestohlen wurde. Diese Daten wurden in sogenannte OMACs geladen, hochentwickelte Cyborgs, welche die Kontrolle über Menschen per Nano-Viren erlangen können. Die OMACs sollen die Justice League zerstören, während ein mysteriöser Gegner versucht über die Nanobots an die Kräfte des Martian Manhunters zu gelangen und somit telepathisch Kontrolle über Superman zu erlangen um Batman zu töten.

Wonder Woman und Batman müssen sich einem mächtigen Kampf gegen Superman stellen, während Green Lantern und Aquaman die OMACs bekämpfen müssen. Flash verfolgt währenddessen eine Spur, die ihn zu einem Schloss in Belgien führen. Nachdem er J’onn ausfindig machen konnte, wird er von den Köpfen hinter den Angriff ermordet: Maxwell Lord und Talia Al Ghul.

Lord glaubt, die Superhelden würden die Weltherrschaft an sich reissen und so den natürlichen Gang der Geschichte ändern. Er will sie zerstören um „die Welt zu retten“. Talia, die neue Anführerin der Gesellschaft der Schatten, will den Tod ihres Vaters, Ra’s Al Ghul, rächen, welcher vor Jahren durch Batman ums Leben kam.

Den OMAC-Virus konnte sie mithilfe einer „auswärtigen“ Quelle entwickeln um die Justice League anzugreifen.

Batman findet Lords Versteck und Wonder Woman bricht ihm am Genick um J’onn und Superman aus seiner Kontrolle zu entlassen. Talia tritt gegen Batman an und verliert. Nun muss sich die Justice League nicht nur der OMAC-Armee, sondern auch deren wahren Schöpfer stellen: Lex Luthor.

Mit einem von Wayne Industries entwickelten EMP-Generator und unterstützt von dem ehemaligen Kid Flash, Wally West, schafft es die Liga die OMACs zu besiegen. Luthor schafft es spurlos zu verschwinden.

Batman verlässt das Team, Wonder Woman muss sich einer Mordanklage stellen und Wally entscheidet sich der Justice League beizutreten um seinen Onkel zu ehren. Am Ende wird noch das Geheimnis um einen 4. Mastermind hinter der Verschwörung zu lüften: Darkseid, welcher einen Angriff auf die Erde plant, wird hier für eine mögliche Fortsetzung eingeführt.

Ursprünglich sollte sich die Story in die von ‚Batman Begins‘ und ‚Superman Returns‘ etablierte Welt einfügen. Um aber dann doch nicht zu sehr mit Chris Nolans Batman-Vision zu kollidieren, schrieb man später einige Teile der Story um, wie z.B. Talias Racheplan.

Als im August bekannt wurde das neben Superman, Flash, Wonder Woman und Green Lantern auch Batman eine tragende Rolle spielen würde, kam schnell die Frage auf, ob Christian Bale auch für diesen Film das Fledermaus-Kostüm anlegen würde:

„Wir haben mit unserem Batman etwas sehr gutes erschaffen, deswegen würde ich nichts machen, was mit unserer Sache nicht zusammenpasst. Nein, diese Justice League-Verfilmung spielt in einer völlig anderen Welt. Und wenn es kein Teil unserer Welt ist, dann würde es auch nicht funktionieren.“ – Christian Bale gegenüber MTV.

Das schien auch nie der Plan der Verantwortlichen gewesen zu sein. Anstatt auf etablierte Darsteller wie Bale oder Brandon Routh zurückzugreifen, entschied man sich völlig frische, und vor allem junge Gesichter für den Film zu besetzen. Jessica Biel war die erste, der die Rolle der Wonder Woman angeboten wurde, aber ablehnte. Letztendlich sprachen über 40 Schauspieler für diverse Rollen der Justice League-Verfilmung vor. Adam Brody (‚O.C. California‘) als Barry Allen/The Flash, D.J. Cortina (‚Das Leuchten der Stille‘) als Clark Kent/Superman, Rapper Common (‚Terminator: Salvation‘) als die John Stewart Green Lantern Version, Hugh Keays-Byrne (‚Mad Max‘) als Martian Manhunter, das australische Model Megan Gale als Wonder Woman und Armie Hammer (‚The Social Network‘) als Batman.

Als Gegner wurden Teresa Palmer (‚Ich bin Nummer 4‘) als Talia Al Ghul und Jay Baruchel (‚Fanboys‘) als Maxwell Lord besetzt.

Gedreht werden sollte in Kanada, da man sich hier Steuervorteile erhoffte. Ursprünglich sollte sich Marit Allen (‚Hulk‘) für die Kostüme verantwortlich zeigen, doch nach ihrem Tod im November 2007 übernahm Weta Workshop das Costume Design. Diese Entscheidung führte auch dazu, dass das Schwesterunternehmen Weta Digital für die visuellen Effekte verantwortlich gewesen wäre.

Storyboard-Artwork

Storyboard-Artwork

Weta war in der Entwicklung schon bereits sehr weit. So berichtet der potenzielle Batman-Darsteller Armie Hammer über sein Kostüm:

„Es hat sich sehr dem Charakter der Figur verschrieben. Es hat sich zwar wie eine Kampfrüstung angefühlt, aber gleichzeitig, da es zum Charakter passen sollte, war es nur aus den edelsten Stoffen gefertigt. Da Batman sehr vermögend ist wurde sein Allzweckgürtel aus dem feinsten italienischen Leder gefertigt und aufpoliert. Und die Teile, die an seinem Vorderarm montiert sind, waren zwar aus Titanium aber von feinstem Leder ummantelt. Es war wirklich hochwertig gemacht, sehr utilitaristisch. Das war noch bevor Christopher Nolans ‚The Dark Knight‘ rauskam. Unser Film wäre der erste Film gewesen, in dem Batman seinen Kopf zur Seite hätte drehen können. Wir hatten den ersten Bat-Suit der ihm das ermöglichte, nur hatten wir nie die Chance dazu es auf der Leinwand zu zeigen.“

Desweiteren wurden bereits Pre-Visualisierungen der Special Effects-Sequenzen und Storyboards zum gesamten Film angefertigt.

Doch kurz vor beginn der Dreharbeiten wurde das bei den Fans mehr als umstrittene Projekt abgeblasen. Hierbei kamen zwei Faktoren zum Tragen: durch Verzögerungen geriet das Projekt mitten in den Autoren-Streik und zudem wurde die erhoffte Steuervergünstigung nicht bewilligt.

Es ist fast schon erschreckend, wie schnell dieses Projekt einer Umsetzung nahe kam. Von allen nicht realisierten Batman-Projekten war dies das am weitesten entwickelte. Und Warner Bros. liebäugelt auch weiterhin mit einem gemeinsamen Kinoauftritt des Superhelden-Clubs.

FORTSETZUNG FOLGT

Video

Ein verspäteter "First Look" zum "Batman & Batmobile 89 2-Pack" von McFarlane Toys.

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