Die US-Aufsichtsbehörden haben nun grünes Licht für die Verschmelzung des Unternehmens Discovery mit der AT&T-Tochter WarnerMedia gegeben. Nun müssen nur noch die Discovery-Aktionäre der Fusion zustimmen. Damit wäre dann der Weg frei, um das neue Unternehmen an den Start zu bringen, welches zukünftig „Warner Bros. Discovery” genannt werden soll. Die Transaktion soll bereits im zweiten Quartal 2022 abgeschlossen sein.
Damit wären dann – spätestens ab Juni diesen Jahres – WarnerMedia, Warner Bros. Films, HBO Max, Discovery Channel, Discovery Plus, CNN, TNT, Cartoon Network, TBS, Food Network, Animal Planet und knapp 100 weitere Marken unter einem Dach vereint. Der bisherige Discovery-CEO, David Zaslav, soll dann die Führung des großen Medienhauses übernehmen, wofür bereits sein Umzug nach Kalifornien geplant sei (Burbank, Ca, ist der Sitz von Warner Bros. und mittlerweile auch von DC Comics).
Im Gegensatz zu Discovery muss AT&T hierzu seine Aktionäre nicht mehr befragen. Die bisherige Konzernmutter trennt sich nun vollends von der Mediensparte und erhält dafür sehr wahrscheinlich eine stattliche Ablöse. Das einstige Telekommunikationsunternehmen hatte sich massiv beim Kauf von Warner Bros. verschuldet, was sich letztlich kaum ausgezahlt haben soll. Im Mai letzten Jahres hatte dann – Gerüchten zufolge – Discovery-Eigner und Verhandlungsgenie John Malone (der sich medial wiederholt über AT&Ts abenteuerlichen Abstecher in die Medienwelt lustig gemacht hatte) ein wohl unwiderstehliches Angebot auf den Tisch gelegt, welches letztlich auch die AT&T-Shareholder überzeugte.
Offen bleibt bis jetzt die Zukunft der beiden Streamingdienste HBO Max und Discovery+ (CNN Plus gibt es in den USA außerdem noch). HBO Max ist weltweit verbreiteter. Discovery+ ist dafür ein starker Player auf dem US-Streamingmarkt, welcher mittlerweile auch global expandiert und z. B. ab Sommer 2022 auch in Deutschland verfügbar sein soll. Auch der Streamingdienst Joyn hierzulande ist ein Discovery-Joint-Venture mit ProSiebenSat.1 Media. Insbesondere nach den jüngsten Kursstürzen bei Netflix wird in Fachkreisen gemutmaßt, dass sich ein verschmolzener Streamingdienst mit dem vollen Discovery-CNN-Warner-HBO-Programm mit annähernd 200.000 Stunden an vielfältigen medialen Inhalten, sehr schnell als ernstzunehmender Konkurrent für Disney+ auf dem Streamingmarkt positionieren könnte. Wie sich das alles aber genau fügen soll (und was das für die Warner- und HBO-Lizenzen bei Sky Deutschland bedeutet), ist bisher nicht bekannt.
Alles, was aber bekannt ist, alles zur Vorgeschichte, den schmutzigen wie sauberen Details und vor allem was die Fusion für Fans der DC-Franchises bedeutet, haben wir letztes Jahr in diesem Artikel für euch zusammengefasst.
Quelle: The New York Times
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