Kann das wirklich wahr sein?! Superman und Batman in mehr oder minder abgeschlossenen Storys, geschrieben von Mark Waid und gezeichnet von Dan Mora?! Gekauft!!! Auch wenn allein dieses Personal kaum Zweifel an der Qualität der neuen World’s Finest-Serie zulässt, so haben wir dennoch einen näheren Blick auf die beiden ersten Bände geworfen.

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Im Gegensatz zum großspurigen Vorwort haben wir die Bände gar nicht gekauft, sondern beide von Panini als Preview-Exemplare spendiert bekommen. Dafür wie immer vielen Dank! 

Mark Waid ist in meiner Wahrnehmung schon lang abgetaucht gewesen (auch wenn das nicht stimmt). Doch den Glanz alter Tage hat er für mich nicht verloren. Seien es „JLA: Tower of Babel“, sein Flash-Run oder auch „Kingdom Come“ – Mark Waid hat einen großen Anteil an meiner Liebe zu den Figuren und der Welt von DC. Daher war ich durchaus erfreut, als die Ankündigung zu seiner neuen World’s Finest-Ongoing kam, vor allem da es sich um Geschichten mit den beiden größten DC-Helden handeln sollte, die nicht allzu stark an die sonstige Kontinuität gebunden sein sollten.

Dazu schwingt auch noch der aus Costa Rica stammende Dan Mora den Zeichenstift. Moras klarer Strich ist im besten Sinne ein moderner klassischer Stil (wenn das irgendwie Sinn ergibt) und bedeutet für mich eigentlich ein Instant Buy. Hätte ich unendlich Geld und Raum zur Verfügung, hätte ich in den letzten Jahren wohl jedes seiner Variant-Cover gekauft. Ich finde seinen Stil einfach großartig.

Das Ganze verspricht also von vornherein ein großartiges Comic-Abenteuer zu werden.

BAND 1: „DER TEUFEL NEZHA”

Ein recht übliches Comicereignis und ein paar typische Superman- und Batman-Gegner sorgen dafür, dass sich DCs zwei größte Superhelden zusammentun und bald auch Unterstützung von Robin und Supergirl bekommen. Das ist auch nötig, denn bald offenbart sich der Teufel/Dämon Nezha als Hauptschurke in diesem Band. Da Superman ja quasi machtlos gegen Magie ist, bedarf es schnell auch der Hilfe einer weiteren Heldentruppe aus dem großen DC-Kosmos.

Zunächst läuft die Story sehr gewöhnlich an. Ich wurde von Anfang an gut unterhalten, aber die Grundprämisse hat mich ehrlicherweise recht gelangweilt. Doch mit der Zeit nimmt nicht nur die Story an Fahrt auf, sondern sie fügt dann auch noch diesen Charakter und jenes Element hinzu, sodass sich das Ganze zu einem richtigen Lesespaß wandelt. Großen Anteil daran hat zweifellos Dan Moras Zeichenkunst. Der Stil ist klar und an einigen Stellen etwas mangaesk. Und Tamra Bonvillain ist dazu geboren, Superhelden-Comics zu kolorieren. Optisch gefällt mir das alles also ausgesprochen gut.

Mit der Zeit entwickelt sich die Geschichte dann auch zu einem ansprechenden Action-Abenteuer, mit teils sehr gewöhnlichen, dann aber auch wieder cleveren Dialogen. Das Aufeinandertreffen mit vielen anderen Helden fand ich ebenfalls sehr erfrischend. Meiner Meinung nach war hier etwas zu viel Magie im Spiel, aber das ist ja Geschmackssache.

Insgesamt brennt das Kreativteam hier ein vergnügliches Actionfeuerwerk ab, das keinem wehtut, aber auch nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Das muss es ja aber auch nicht. „World’s Finest“ soll unterhalten und das tut der erste Band auf allen Ebenen. Nach der Hauptstoryline kommt in einem Einzelheft noch ein wichtiger Epilog daher, wo Travis Moores Zeichnungen im direkten Vergleich zu Mora leider etwas abfallen, der aber eine schöne Detektivgeschichte abbildet und (mittels einiger Autorenkniffe) den ganzen Band gekonnt abrundet. Dadurch ergibt sich auch eine Hinleitung zu einem aktuellen Event innerhalb der Batman-Hefte.

Aber zum Glück entsteht weder storytechnisch noch aus Komplettistensicht der Zwang, sich dieses Event nun auch holen zu müssen. Es handelt sich hier lediglich um eine Art Appetizer. Die Nummer Eins der World’s Finest Reihe steht wunderbar für sich selbst.

BAND 2: „DER SCHLÜSSEL ZUM TÖDLICHEN WITZ“

Gleiches gilt für Band 2. Doch auch hier gibt es eine engere Verbindung zur sonstigen DC-Welt und dem Multiversum. Waid erzählt eine ungewöhnliche Story mit einer spannenden Eröffnung, einem bitterbösen Joker und einem alten Justice League Gegner, der mein Nostalgie-Herz hat hüpfen lassen.

Erneut ist das alles grafisch wieder eine Wucht und man fliegt nur so durch die Seiten. Und das, obwohl Waid hier ein abgefahrenes Szenario aufmacht, das von Kapitel zu Kapitel immer wilder wird. Erneut ist der Band äußerst unterhaltsam und räumt endlich mit der Hollywood-Scientology-Lüge auf, wir würden nur einen kleinen Teil unseres Gehirns nutzen. Wer sich mit dem DC Universum etwas mehr auskennt, wird zudem am Ende der Hauptstory anerkennend mit dem Kopf nicken.

„Außerdem bin ich der größte Detektiv der Welt, so viel dazu.“

^{– BATMAN}

Auch in Band 2 gibt es eine abschließende Story, die dieses Mal nichts mit der vorangegangenen Handlung zu tun hat. Mark Waid schickt hier Robin (Dick Grayson) und Supergirl auf ein Date und hat dafür ausnahmsweise Emanuela Luppachino,  Wade von Grawbadger und Norm Rapmund fürs Artwork an seiner Seite. Das Ganze ist also ebenfalls äußerst ansprechend inszeniert. Wie die Verabredung ausgeht, wird hier natürlich nicht verraten.

FAZIT

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Ausgabe #3 von World’s Finest erscheint übrigens am 5. Dezember 2023.

Bis dahin sind die beiden ersten Bände natürlich noch im Comicfachhandel oder bei Panini zu haben.

LESEPROBE für Band 2 (bereitgestellt von ©Panini Comics)

DISCLAIMER

Für die vorliegende Review wurde uns jeweils ein Rezensionsexemplar von Panini Comics Deutschland zur Verfügung gestellt. Dafür vielen Dank!