Nachdem Amazon Prime den Trailer zur neuen Batman-Animationsserie veröffentlicht hat, sind nun weitere Details dazu bekannt geworden. Wir werfen einen Blick auf die Besetzung, ein paar der Charaktere sowie die kreativen Ideen hinter dem Projekt.
Parallel zur Veröffentlichung des Trailers zu „Batman: Caped Crusader“ gestatten uns Amazon Prime und die Vanity Fair in einem Exklusiv-Artikel ein paar weitere Einblicke zur Serie, deren Release für den 1. August 2024 bei Amazon Prime geplant ist. Einiges davon hatten wir bereits in unserer aktuellen BatCast-Ausgabe ausführlich besprochen.
Auf dem Papier scheint das alles auch sehr viel für den geneigten Batman-Fan zu bieten und dennoch viele der schon ausgetretenen Pfade zu verlassen. Allein das Produzententeam als auch die englischen Stimmen der Serie dürften ob ihres reichen Batman-Erfahrungs- und Wissensschatzes ein gewisses Maß an Vorfreude rechtfertigen.
Zwar ist nun ausgerechnet die Stimme des Dunklen Ritters selbst, Hamish Linklater, noch nie im DC-Kosmos tätig gewesen, allerdings habe er seine Batman-Stimme mit Kevin Conroys Timbre im Hinterkopf entwickelt. Der Batman-Ansatz wird aber ein anderer sein; einer, der auf den ersten Blick eher an Robert Pattinsons Version erinnert. Bruce Wayne ist dabei die unfertige Maske, hinter der sich der vom Kampf gegen das Verbrechen besessene Batman kaum richtig verbergen kann.
Daneben werden wir Christina Ricci (u. a. Harley Quinn in Spotifys zu empfehlenden Hörspiel „Harley Quinn & The Joker: Sound Mind“) als Catwoman und Jamie Chung als Harley Quinn hören. Diedrich Bader, bekannt als Stimme von Batman in „Batman: The Brave and the Bold“, übernimmt diesmal die Rolle des Harvey Dent/Two-Face.
Riccis Catwoman/Selina Kyle wird wohl eine Mischung aus Film-Noir-Femme-Fatale und Screwball-Komödien-Heldin im Stil von Carole Lombard; nicht zu düster und nicht so ernst wie in den meisten Versionen der letzten 20 Jahre. Für Batman aber ist sie dennoch eine große Gefahr, die ihn in der Verfolgung seiner Mission aus dem Rhythmus zu bringen scheint. Statt der gewohnten, neckischen Romantik zwischen den beiden, wird die Beziehung hier wohl vor allem auf körperlicher Anziehung beruhen und das so intensiv, dass Batman Selina einfach nur hinter Gitter haben will, damit er den Kopf wieder freibekommt.
Auch Harley Quinn bricht mit ihrer tradierten Charakterisierung. Ganz ohne den Einfluss des Jokers, werden wir eine selbstbestimmte Rächerin zu sehen bekommen, die Gothams Elite manipuliert und sich zu einer Art Vigilantin entwickelt. Zudem hat Harleen in dieser Interpretation eine romantische Beziehung zur aufrichtigen Polizistin Renee Montoya, was Harleys nächtliche Aktionen zusätzlich verkompliziert.
Two-Face erhält ebenfalls eine interessante 180°-Umkehr: Er beginnt als korrupter Staatsanwalt, der erst nach seiner Entstellung tatsächlich Empathie und Verständnis für andere Menschen entwickeln kann.
Und wer ist nun hinter den Kulissen maßgebend verantwortlich für diese Neuausrichtung? Richtig, natürlich Batman-Animationslegende Bruce Timm („Batman: The Animated Series„). Aber auch James Tucker, einstiger Showrunner von „Batman: The Brave and the Bold”, hat hier seine Finger mit im Spiel. Neben J. J. Abrams und Matt Reeves fungieren Timm und Tucker als ausführende Produzenten und Showrunner von „Batman: Caped Crusader”. Beide arbeiteten zuvor schon an einigen Projekten zusammen, vor allem an „Batman Beyond”. Davor war James Tucker als Charakter- und Storyboard-Designer für die Superman-Animationsserie, die „The New Batman Adventures” und eben „Batman Beyond” tätig, bevor er bei letzterem ins Regiefach wechselte und schließlich auch Produzent der Serien „Justice League” und „Justice League Unlimited” wurde.
Geballtes Talent also, das jetzt eine reifere, noir-inspirierte Interpretation des Batman-Mythos im Stil der 1940er Jahre verspricht. Bruce Timm möchte hier Konzepte aufgreifen, die er bereits in den 90er Jahren umsetzen wollte. Seine Vision sei schon damals ein emotional zerrütteter Batman gewesen, der sich durch extreme Distanziertheit und fast unmenschliches Verhalten auszeichne. Das biete uns nun dieser Caped Crusader. Laut Tucker sei die Serie deutlich vom Film Noir inspiriert und diene sich entsprechend stark der Ästhetik dieser Epoche an.
Trotz ihrer visuellen Ähnlichkeit zu Nachmittags-Cartoons richte sich „Batman: Caped Crusader” aber an ein reiferes Publikum. Die Handlung verspreche echte Kriminalfälle, einen selbstzerstörerischen Helden, komplexere Handlungsstränge und vielschichtige Beziehungen zwischen den Charakteren.
Wenn dem so ist, dürften die 10 Episoden der ersten Staffel ja ein Fest für jeden Batman-Fan werden.
„Batman: Caped Crusader“ geht mit allen Folgen weltweit am Donnerstag, 1. August 2024 bei Prime Video an den Start.
Schreibe einen Kommentar