Review: TRINITY PAPERBACK 2: „Tod aus dem All“

Während im ersten Paperback der TRINITY-Reihe noch ein Autor für die sich langsam entwickelnde Geschichte verantwortlich gewesen ist, erhalten Interessierte mit dem zweiten Band einen Zusammenschluss vieler anderer Kunstschaffender.

Enthaltene Titel:
Pandoras Vermächtnis / The New Pandora
Verbunden / Tied Together
Die Wahrheit über Superman / The Truth About Superman
Tod aus dem All / Dead Space #1-3

Autor*in: Cullen Bunn, Francis Manapul, Rob Williams
Künstler*in: Clay Mann, Francis Manapul, Guillem March

Verlag: Panini
Seiten: ca. 164
Softcover: 17,99 €
Status: fortlaufende Story

Erschienen am 20.03.2018

© Panini Comics Deutschland

(Review zum Paperback 1)

In diesem Paperback, das die begonnene Geschichte versucht weiter zu stricken, kommt neben Cullen Bunn und Rob Williams auch wieder Francis Manapul als Autor vor. Gezeichnet werden die vier lose verknüpften Geschichten unter anderem auch von Manapul sowie Clay Mann, Guillem March, Miguel Mendonça und Emanuela Lupacchino. Ja, es ist wichtig diese Namen wenigstens einmal erwähnt zu haben, da sie alle einen Teil zu diesem actionreichen Portfolio beitragen. Aber keine Angst, im zweiten Paperback gibt es wirklich ganz andere Dinge zu besprechen.

HANDLUNG

Es werden zahlreiche Erzählungen in diesem Paperback zusammengeführt. So finden die Erzfeinde der Trinity eine spezielle Form der Lazarusgruben. Die neuen Gruben nennen sich Pandoragruben, sind nicht nur Machtquell und verantwortlich für den geistigen Zerfall, sondern obendrein auch noch das Tor zur Hölle. Wer hineinsteigt, wird demnach ein dämonisches Abbild seiner selbst. Heilungschancen – gering.

An vorderster Front der Widersacher steht Ra’s al Ghul, der als Anführer der Liga der Schatten nicht nur Batman Kopfschmerzen bereitet hat. Lex Luthor, ehemaliger Präsident der USA im Comic-Universum und immer noch ein intelligenter Narzisst sowie langjähriger Gegenspieler von Superman, ist ebenfalls zu den Gruben gekommen. Ebenso die machthungrige Hexe Circe, die den wenigsten Batman-Fans bekannt sein könnte. Es reicht fürs Erste aber auch zu wissen, dass sie eine sehr manipulative Zauberin in den Wonder Woman-Comics ist, die auch mehrmals die Seiten wechselt, wenn es ihr nützt. Sie spricht von unabwendbaren Legenden und dass das Zusammentreffen dieser drei Schurken Schicksal sei.

Circe möchte die Unheilige Dreifaltigkeit als Gegenstück zur Trinity gründen. Luthor hat allerdings gar kein Interesse daran und verschwindet. Die zwei übrig gebliebenen halten an ihrem Plan fest. Allerdings beschwören sie ohne Luthors Genie den wirklich gigantischen Dämon Etrigan, den dann wiederum die Trinity besiegen muss, damit die Welt nicht erneut im Chaos zu versinken droht. Als Ra’s und Circe dann auch noch Bizarro, Red Hood und Artemis unter einem Vorwand zu den Gruben locken, könnte die Situation eskalieren. Aber sie wird durch eine verwirrende Superman-Geschichte unterbrochen. Diese eingeschobene und inhaltlich völlig unverdauliche Zwischenstory verlangt von der interessierten Leserschaft viel Vorkenntnis der vergangenen Comicgeschichten des Stählernen. Und man sollte auch genügend Interesse für die kommenden Ausgaben haben. Denn nur dort wird diese weiter erzählt.

Die Handlung rund um die Pandora-Gruben wird für eine kurzweilige Justice League-Storyline auch weiterhin auf Eis gelegt. TOD AUS DEM ALL / DEAD SPACE erzählt in drei Kapiteln eine klassisch strukturierte Geschichte, in der alle Helden der aktuellsten Justice League ihren Auftritt haben. Cyborg transportiert ohne Vorwarnung die Trinity in den Wachturm der Liga, der sich in der Erdumlaufbahn befindet. Dort geht es drunter und drüber. Als Herausforderungen gibt es für die Liga einen Riss in der Außenhülle des Wachturms, Cyborg ohne Gliedmaßen und eine parasitäre Spezies, die sich unansehnlich der anderen Mitglieder bemächtigt. Und so tritt die Trinity gegen ihre verwirrten Freunde wie Green Lantern Jessica Cruz, Aquaman und weitere an, wobei sie dabei nicht nur von Flash unterstützt werden, sondern auch von einem mysteriösen Wesen, welches eine ganz andere Motivation zu haben scheint.

WORT & BILD

Auf über 160 Seiten haben sich zahlreiche Künstler*innen verewigt. Ihre Unterschiede alle deutlich zu beleuchten, wäre sehr ambitioniert. Manapul erzählt als Autor inhaltlich und auch optisch die deutlich stringentere Geschichte und bezieht sich immerhin auf den Abschluss des ersten Paperbacks. Clay Mann und Miguel Mendonça sind im ersten Kapitel PANDORAS VERMÄCHTNIS / THE NEW PANDORAS rund um Circe, Ra’s al Ghul und Lex ein traumhaftes Team, wenn es um den Einsatz von Licht und Schatten geht. Das leuchtende Brustsymbol auf Lex‘ Rüstung, das die Höhle der neuen Gruben erleuchtet oder die violett wabernde Pandora-Flüssigkeit, die sich unheilvoll über die emporsteigende Kreatur zieht, sehen fantastisch aus. Ansonsten gibt es wenig hervorzuheben oder zu bemängeln. Und es bleibt bei solider Comickunst.

FAZIT

Dieses Sammelsurium hat meine Hoffnung einer kritischen Auseinandersetzung der persönlichen Belange der Trinity vollends zerschlagen. Der neue Superman, der die Rebirth-Ära begleiten soll, scheint schon jetzt vollends akzeptiert zu werden. Batman ist in allen vorhandenen Geschichten dieses Sammelbandes eine austauschbare Figur, die zu allem Überfluss auch in mehreren Situationen hilflos, wenn nicht sogar unfreiwillig komisch wirkt. Für alle Batman-Fans ist dieses Paperback eine Enttäuschung. Außer man stellt sich auf intergalaktische und magische Gefechte ein, in denen ein traumatisierter Multimillionär im Fledermausanzug nicht mal die zweite Geige spielen kann. Ob und wie die hoch spannende Erzählung um die Pandoragruben weitergeschrieben wird, zeigt uns erst das nächste Sammelband. Bis dahin bleiben Dianas Worte der einzige Trost: „Bruce, manchmal gibt’s ein Happy End, bis das nächste Abenteuer ruft.“ Bizarro, ick hör dir trapsen.

Auch dieses Paperback ist bei Panini zu haben und für diesen Preis sein Geld absolut wert, wenn man für zwischendurch fulminante Abenteuer ohne Köpfchen möchte. Auch wichtig zu wissen: Nicht überall, wo Batman drauf steht, ist er auch drin. Dafür aber jede Menge andere bekannte Gesichter.


3 von 5 Bat-Heads

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“You wanna get nuts? Come on! Let’s get nuts!” – Bruce Wayne (1989) / Lego Batman (2017) / Batman (2023)

2 Kommentare

  1. Joe-Kerr sagt:

    Ach schade. Ich war mir nach der ersten Reviews noch nicht sicher ob ich mir alle diese Comiics kaufen will. Meine Zweifel sind hiermit bestätigt worden. Hat mich so vor Mehrausgaben bewahrt 🙂 Danke also für die Betrachtung. Kommen auch noch Reviews zu den Folgebänden?

    • Avatar-Foto Visual Noise sagt:

      Und da ist der Sammelband durchaus mit Freude noch lesbar!? xD Die folgenden Bände sollten auch noch rezensiert werden,wenn nichts dazwischen kommt…

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