Im Zuge des anstehenden Starts des neuen Superman-Films spricht Regisseur und DCU-Boss James Gunn mit dem Rolling Stone-Magazin ausführlich über die Zukunft und Herausforderungen des neuen DC-Filmuniversums – und auch darüber, wie es um den Dunklen Ritter steht.
Du hast mal gesagt, dass es Matt Reeves’ Entscheidung war, Robert Pattinsons Batman nicht ins DCU zu holen. Heißt das, du hättest ihn sonst reingeholt?
Gunn: Darüber hätten wir zumindest nachgedacht. Also ja – es wäre eine Überlegung wert gewesen. Es ist nicht so, als wäre es nie ein Thema gewesen.
Klingt so, als wär’s aber noch nicht vom Tisch.
Gunn: Ich sag mal so: Aktuell ist Batman für mich persönlich das größte Problem im ganzen DC-Universum. Ich schreibe das Drehbuch zwar nicht selbst, aber ich arbeite eng mit dem Autor zusammen, um es auf den Punkt zu bringen, denn Batman ist einfach extrem wichtig für DC – genau wie Wonder Woman. Unsere zwei großen Prioritäten außerhalb der laufenden Projekte sind gerade: die Batman- und die Wonder-Woman-Drehbücher fertigzustellen.
Der Titel des Batman-Drehbuchs lautet immer noch „The Brave and the Bold“?
Gunn: Im Moment ja. So nennen wir es aktuell.
Was braucht es aus deiner Sicht, damit Batman in dem neuen Universum funktioniert?
Gunn: Für Batmans Dasein braucht man immer einen echten Grund. Du kannst nicht einfach sagen: „Wir machen ’nen Batman-Film, weil er nun mal die größte Figur von Warner ist.“ Auch wenn’s stimmt. Es muss einen echten Bedarf für ihn im DCU geben. Und er soll nicht einfach nur wie Matt Reeves’ Version sein – aber auch kein alberner Batman. So was will ich nicht. Ich will wirklich keinen lustigen, kitschigen Batman. Ich meine aber einen ganz guten Weg gefunden zu haben. Jetzt geht’s nur noch darum, dies zusammen mit dem Autor gewuppt zu bekommen.
Und was ist mit Wonder Woman?
Ähnlich. Wobei: Bei Wonder Woman ist’s für mich ehrlich gesagt einfacher. Weil es einfach nicht unendlich viele Versionen von ihr gibt – jedenfalls nicht in Filmen, aber eigentlich auch sonst nicht. Bei Batman ist das ganz anders. Da wurde wirklich alles schon einmal erzählt. Es fühlt sich an, als wäre in der Hälfte aller DC Comics der letzten 30 Jahre Batman drin. Er ist der bekannteste Superheld der Welt – und auch der beliebteste.
Die Leute lieben ihn, weil er spannend ist – aber genau weil’s so viel von ihm gibt, kann er auch schnell langweilig werden. Also: Wie schafft man’s, daraus einen Stoff zu machen, den die Zuschauer unterhaltsam finden?
Nur um sicherzugehen: Gibt es noch immer keine Chance, dass Matt Reeves‘ Batman in dein Universum rübergezogen wird?
Gunn: (lange Pause) Ich würde niemals nie sagen. Aber im Moment ist es unwahrscheinlich. Sehr unwahrscheinlich. Und ich möchte auch betonen, dass „The Batman, Part II“ nicht abgesagt wurde, obwohl das oft behauptet wird. Ich höre ständig, „The Batman, Part II“ wäre gecancelt worden. Es wurde nicht gecancelt. Wir haben nur kein Drehbuch. Matt braucht einfach Zeit. Lasst ihm die Zeit. Lasst ihn einfach sein Ding machen. Herrgott, Menschen können so fies sein. Lasst ihn einfach machen.
Das Interview wurde Mitte Mai geführt und ihr könnt es bei RollingStone.com nachlesen. Auszüge zu den weiteren DCU-Projekten werdet ihr in einem künftigen DC RoundUp bei uns nachlesen können.
Schade das es ausgerechnet bei Batman so lange dauert und das es kein lustiger kitschiger Batman wird, sollte ja wohl selbstverständlich sein , warum er das ausdrücklich betonen muss….wird wohl sein Ruf sein…Batman 2 von Reeves bräuchte ich persönlich nicht , dieser Film würde nur Brave and The Bold weiter verzögern. Sollen Gunn und DC Studios bitte ihr gesamte Energie ins DCU stecken und einen Batman Film machen , der uns ein Gotham mit all seinen Schurken und Getalten zeigt, auch die übernatürlichen , so wie es die Arkham Games getroffen haben.
Man merkt richtig, unter welchen durch unter welchen Druck der Gunn als Leiter eines Studios, Autorenfilmer, und Überwacher einen kompletten Film Universum steht. Aber man merkt wieder diese Leidenschaft und Liebe, diese Figuren. Und Gunn hat ja recht, man muss begründen können, wo zu man Batman in diesem Universum braucht. Klar man könnte jetzt sagen, wenn die Justice League irgendwann kommt, braucht die jemanden der ihren ihr Hauptquartier bezahlt, aber da gibt noch andere Kandidaten, die das machen können. Es muss jetzt ein Grund gefunden werden, warum es Batman gibt. Die haben einen guten neuen Ansatz was Batman betrifft, aber jetzt geht es darum es einführen.
Und finde es gut, dass Gunn Partei für Reeves ergriffen und gesagt hat: „Lasst den Mann arbeiten.“
„Lasst ihn einfach sein Ding machen“, hätte Warner mal bei Snyder befolgen sollen. anstatt dessen haben die WB-Leads ohne Ahnung Zeug gefordert, was die Filme rapide schlechter gemacht hat und dann jammern die gleichen Bosse rum, dass es nichts einspielt. Jetzt hat man einen ordentlichen Teil der Fans verärgert und anstatt sich zu fragen, warum die Leute noch immer in jedem Post nach dem DCEU fragen, setzt man Gunn hin und der macht sich von Anfang an noch mehr Feinde statt Fans mit seinem GotG-Stil. Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich Gunn komplett überschätzt finde. was er bei The Suicide Squad abgeliefert hat, war der gleiche Superhelden-Comedy-Brei der zwar bei Marvel funktioniert, aber DC ist eben nicht Marvel. nicht jeder will diesen Happy-Happy-Joy-Joy-Kram, den er macht. Mal ganz abgesehen davon, dass mir mein Gewissen im Weg steht Geld für jemand wie Gunn auszugeben, der nicht nur einmal mit zweifelhaften Tweets aufgefallen ist.
Nur hat sich die Welt inzwischen weitergedreht. Das Snyderverse ist nicht mehr. Wir stehen vor einem Neubeginn. Wozu die ganze Energie aufbringen, sich schon vorab an einem Film (!) abzuarbeiten und sich verbittert an einem toten Filmuniversum festzuklammern, welches länger überlebt hat, als es eigentlich sollte? Denn eines dürfte sicher sein: Das Snyderverse kommt nicht mehr zurück.
Und wenn einem das alles nicht gefällt, was da kommt, antwortet mit eurem Geldbeutel. Oder gebt dem Ganzen eine Chance und „ihr könntet aus Versehen Spaß haben“, wie Alfred einst meinte.
Schaut nicht zurück, schaut nach vorn – und nach oben. Zumindest halten wir hier das so.
Danke Bernd für die klaren Worte. So und nicht anders sollte man an die Sache ran gehen.
Was passiert, wenn man Zack Snyder komplett freie Hand lässt, hat er gerade bei Netflix gezeigt: Zwei Franchise-Versuche, beide komplett gescheitert.
Schön auf den Punkt gebracht. Wobei James Gunn hier mal offen sagt, dass es ihm schwer fällt aus Batman einen Klamauk zu machen, wie er es offensichtlich mit Superman schafft und mit The Suicide Squad getan hat. Gunn passt nicht ins DCU. Seine Formel passte perfekt zu GotG aber ich fürchte nicht in DCU. DC ist mir wichtig und ein großer Teil meines Lebens gewesen.
Bernd hat recht. Es kostet zu viel Energie einem toten Filmuniversum hinterher zu trauern.
Bei Star Wars habe ich irgendwann losgelassen und das schaffe ich auch bei DC. Vielleicht überzeugt Gunn mich doch noch. Die Hoffnung gebe ich noch nicht ganz auf, aber ich bleibe vorerst auf Distanz.
Gunn sagt offen, dass er keinen albernen Batman machen WILL. The Suicide Squad war kein Klamauk und schon sehr nah an den Vorlagen. Dazu erkenne ich bislang keinerlei Anzeichen dafür, dass Gunns Superman Klamauk wird.
Also sehr viel Anlass zur Hoffnung 🙂
Spekulation: Tom King sitzt als einer der Architekten am Batman Drehbuch und bekommt es nicht hin. 🙂 Immerhin wollen sie es diesmal richtig machen.
Ich würde nicht damit rechnen, dass der Titel Brave and the Bold bleiben wird. Und vielleicht einen anderen Titel kriegen, wir haben ja schon Legacy bei Superman verloren und Woman of Tomrrow bei Supergirl. Ich vielleicht wird aus >>Brave and the Bold<>Son of Batman<< oder so was, da weiß man wenigstens um was und wenn es geht.
In dem Video setzt er m.M. die richtigen Akzente. Ich würde mir ja eine gute Batman Serie wünschen, die sich mehr Zeit für die Charakterzeichnungen lassen kann, als es in den Filmen möglich ist. Vielleicht mit wechselnden Detektivfällen, die sich dann zu einer übergeordneten Gefahr in einem Kinofilm zur Serie verdichten. Bei Marvel bin ich bei den ganzen tausend Serien mittlerweile raus aber mit Batman kann ich mir das gut vorstellen. Green Lantern will ich auch eine Chance geben. Ansonsten kann ich mir gut einen Batman vom Setting und der Atmosphäre vorstellen, der sich an die TAS/Justice League Unlimited Show anlehnt – komplett mit übernatürlichen Schurken und weniger Screentime für Joker, Riddler, Penguin und Co., die man ja eh schon diverse Male gesehen hat.
Also ich finde schon das Batman eine hervorragende Real-Serie werden könnte. Aber sehr glauben will, dass HBO, HBO-Max oder Max oder wie immer die gerade heißen, uns in Game of Thrones tolle Schwerte, Rüstungen und die zweitbesten Drachen der Filmgeschichte (Der beste Drache war von Peter Jackson) geliefert haben, glaube ich nicht, dass eine Batman Serie so hochqualitativ sein würde wie sie ein Tim Burton oder Christopher Nolan mit ihren Filmen hinkriegen würden, das würde zu viel Geld kosten, mal abgesehen davon stößt bei Real-Serien immer wieder an seinen Grenzen.
Dann würde ich eher sagen, macht eine neue Zeichentrickserie mit Batman, am besten mit kompletter Bat-Familie
@Sören:
Ich denke schon, das eine Serie mit Batman von HBO gute Qualität liefern würde. Da würde ich mir nach der „Watchmen“-Serie die wenigsten Sorgen machen.
Mein Wunsch Autor für Brave and the Bold wäre Drew Goddard der hat für Netflix Daredevil, Buffy und Angel geschrieben, eine besser Voraussetzung für Batman gibt es nicht.
Ich frage mich, wie die Batfamilie offiziell eingeführt, da Gunn Subtilität liebt, könnte es so sein:
Alfred: Sir, ich habe geholfen fünf nicht leibliche Kinder groß zu ziehen, dann werde ich ihrem Leiblichen fertig.
Oder
Alfred: Sir, ich habe ihnen geholfen drei Jungen und zwei Mädchen groß zu ziehen, dann wird dieser Junge ein Klacks werden, wie Master Jason sagen würde.
Und ja nach dem ich Superman gesehen habe, bin davon überzeugt, wir kriegen Titus oder Ace oder beide zusammen.