Quo vadis Warner Bros. Discovery? Games-Sparte im Wandel?

Ein Open World Batman Videospiel von Ubisoft à la „Assassins Creed“? Eine „Game of Thrones“ Videospielumsetzung im Stile von „Elden Ring“ aus dem Hause FromSoftware? Diese Fantasien könnten tatsächlich in Zukunft Wirklichkeit werden. Aufgrund der Konzernentwicklung von Warner Bros. Discovery ranken sich neue Gedankenspiele über die Lizensierung ihrer größten Marken im Gaming-Bereich.

© Warner Bros. Discovery Inc.

David Zaslav ist als CEO ein vielbeschäftigter Mann. Ein Mann, mit dem man im Moment aufgrund der Situation des Warner Bros. Discovery Konzerns („WBD“) nach der Fusion wahrscheinlich nicht tauschen möchte. Dies zeigen einmal mehr die Quartalsergebnisse für das 2. Quartal 2024, die unter der Woche veröffentlicht worden sind. Eine ausführliche Auseinandersetzung würde hier den Rahmen sprengen. Daher sei versucht, die derzeitige (bekannte) Lage in der gebotenen Kürze zusammenzufassen:

WBD drückt im Moment ein kolportierter Schuldenberg in Höhe von ca. 40 Milliarden USD. Seit der Übernahme Warners ist David Zaslav bemüht, diesen Schuldenberg zu reduzieren, um den Aktienkurs zu steigern. Daher stehen alle Abteilungen des Konzerns auf dem Prüfstand. Beispielsweise wird der Streaming Service Boomerang zum 30.09. gecancelt. Es soll weiter geprüft werden/worden sein, ob es sinnig ist, Film/Streaming von der Television-Sparte (u.a. auch HBO) zu trennen. Das Streaming/Studio-Geschäft (u.a. DC) könnte so in eine neue Gesellschaft ausgelagert werden, um diese Sparte von der Schuldenlast etwas zu befreien.

Vor allem in den USA sinken schon lange die Werbeeinnahmen im linearen TV, insbesondere weil Zuschauenden zum Streaming abwandern (Anstieg an Kunden im Q2 um 3,6 Millionen). Nicht hilfreich ist dabei, dass Warner jüngst die Senderechte für die US-Basketballliga NBA verloren hat. Ein Gerichtsprozess soll hier eine „Lösung“ für WBD in der Frage bringen, ob der Konzern ein gleichwertiges Angebot im Vergleich zur Konkurrenz (sog. „Matching Right“) abgegeben habe. Dies führte jedenfalls zu einer „Neubewertung“ der linearen TV-Sender, deren Wert um 9,1 Milliarden USD nach unten korrigiert wurde. Der Aktienkurs fällt naturgemäß dadurch weiter (insgesamt -70%). Der Wert von WBD soll so von 50 Milliarden auf nur noch 18,8 Milliarden USD gesunken sein.

Insgesamt steht ein Verlust von 10 Milliarden USD im 2. Quartal zu Buche. Hierbei trägt auch die Videospielsparte mit einem Einnahmerückgang von – 41 Prozent ihren Anteil. Wir berichteten bereits über den massiven Verlust dank „Suicide Squad: Kill the Justice League“ insbesondere im Vergleich zu „Hogwarts Legacy„. Da sich die Videospielbranche stark im Wachstum befindet, will WBD weiterhin mit ihren Marken wie Batman, DC oder Harry Potter an dem Kuchen partizipieren.

Während der Präsentation der Quartalszahlen betonten David Zaslav und Präsident der Global Streaming and Gaming Division JB Perrette abermals die wachsende Bedeutung der Videospiele im WBD-Portfolio. Die Gaming-Sparte soll daher ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang fügt sich die Übernahme von Player First Games, dem Entwickler von „MultiVersus„, ein, um den Free-to-play-Bereich auszubauen. Daher überrascht es nicht, dass die Unternehmensführung darüber nachdenkt, nicht mehr nur eigene Spiele zu entwickeln, sondern in Zukunft auch einige seiner größten Franchises an andere Spielestudios zu lizenzieren. JB Perrette führte zu dem Gedanken aus:

Ergänzend sagte David Zaslav weiter:

Ins Detail gingen die beiden nicht. Daher bleibt abzuwarten, welche Entwicklungen im Hause Warner Bros. Games noch anstehen. Die Financial Times spekulierte bereits über mögliche Teilverkäufe unerfolgreicher Güter auch im Gamingbereich. Ob dies mit der Aussage, man wolle die Position in der Gamingwelt verbessern, vereinbar ist, bleibt spekulativ. Es wird die Zeit zeigen, was die Ausrichtung letztlich auch für die Welt des Dunklen Ritters und DC bedeutet. James Gunn hatte betont, das neue DCU solle einheitlich über alle Medien hinweg ausgebaut werden. Vielleicht bekommen wir als Konsumenten sogar doch mehr Videospielumsetzungen als die im DCU irgendwann serviert?!

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Batmanfan seit der Animated Series und neuster Zuwachs im Autorenteam bei Batmannews.de.

1 Kommentar

  1. Savage sagt:

    Oh ja Batman bei Ubisoft damit sie neben dem neuen Asassins Creed und Star Wars Outlaws noch ein Franchise in den Dreck ziehen können.

    3

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