Er ist für viele die Stimme Batmans, die man beim Lesen eines Comics hört. Der leider viel zu früh verstorbene Kevin Conroy war neben seiner Animated-Vergangenheit auch ein Live-Action-Batman! Im sog. CW-/Arrowverse stellte Conroy im Rahmen der „Crisis“-Umsetzung einen gealterten Bruce Wayne dar. Das sollte ursprünglich nicht die einzige Batman-Verkörperung für Conroy in Live-Action-Form sein, wie jetzt die Showrunner der Serie „Gotham Knights“ verrieten.
Die Co-Showrunner der Serie „Gotham Knights„, James Stoteraux und Chad Fiveash, gaben in einer kürzlich veröffentlichten Folge des Podcasts „The Showrunner Whisperer“ von Multiverse of Color preis, dass Kevin Conroy beinahe nochmal als Bruce Wayne/Batman in ihrer DC-Serie aufgetreten wäre. Im Interview verrieten die beiden folgende Details:
James Stoteraux: „Eines der Dinge, von denen ich nicht weiß, ob wir ganz genau darüber gesprochen haben, ist, dass wir für eine Episode die Erlaubnis erhalten haben, Batman für Gotham Knights verwenden zu dürfen.„
Chad Fiveash: „Wie ein Batman im ganzen Anzug.„
James Stoteraux: „Es gab eine Szene aus „The Dark Knight Returns“, die wir machen wollten. Es war Robins „Vorsprechen“; die Interaktion zwischen ihr und Batman. Alle mochten die Szene und wir fanden, dass es für Robins Hintergrundgeschichte wichtig war, dieses Treffen zu zeigen. […]“
Chad Fiveash: „Wir waren uns auch darüber im Klaren, dass es sich um eine Rückblende handelt und Bruce Wayne/Batman in unserem Universum tot ist.„
James Stoteraux: „Es hätte leider Kevin Conroy diese Rolle gespielt – es ist einfach verheerend. [Er] war zu diesem Zeitpunkt zu krank. […] Man kann es immer noch in der DNA einiger Dinge erkennen, wie z.B., dass [wir] für den Piloten ein Foto-Double verwendet haben. Es ist kein Zufall, dass das Foto-Double Kevin sehr ähnlich sieht. Das war beabsichtigt […]. Wir wollten das nicht einfach mit einer beliebigen Person machen. Wir hielten es für wichtig, jemanden von Kevins Statur zu haben und jemanden mit dieser Ernsthaftigkeit, und offensichtlich war er im richtigen Alter dafür. Das war ursprünglich der Plan, und es war natürlich sehr traurig, dass er gestorben ist […].“
Kurzer Reminder für alle diejenigen, die entweder die Serie noch nicht gesehen oder sträflicherweise unsere Review verpasst haben. Die Ausgangslage für CW’s „Gotham Knights“ ist die Ermordung von Bruce Wayne. Nach dessen Tod wird seine Identität als Batman enthüllt. Adoptivsohn Turner Hayes wusste nichts von den nächtlichen Aktivitäten seines Vaters. Ein Gruppe Jugendlicher wird schnell zu den Hauptverdächtigen, zu der auch Turner gehört. Sie erhalten überraschend Hilfe von Carrie Kelley alias Robin (gespielt von Navia Ziraili Robinson). Von da aus entwickelt sich eine Elseworld-Geschichte mit „Who done it“- und „Coming of Age“-Elementen, in dessen Verlauf Carrie u.a. Turner ihre erste Begegnung mit Batman erzählt.
Comicakkurat rettete Carrie nämlich Batman während eines Kampfes mit der Bande „The Mutants“, wodurch der Dunkle Ritter sie als neue Robin akzeptierte. In der Serie warfen die Mutanten nach ihrer Erzählung Batman aus einem der Gebäude in ihrer Nachbarschaft, während sich im Comic Batman mit der Hilfe von Robin nach dem ersten Kampf mit dem Mutant Leader in die „Warmachine“ retten kann. Auf die folgende Interaktion im Panzer dürfte sich die im Interview angesprochene Szene beziehen, in der Batman die neue Robin mit in die Bathöhle nimmt. Alternativ könnte die Szene nach Batmans Genesung gemeint sein, in der er der neuen Robin mitteilt, ihr Training beginne morgen und dass sie draußen sei, sollte sie von seinem Plan abweichen.
So oder so wären beide Optionen eine nette Bereicherung in diesem bunten Mix aus der umfangreichen Geschichte des Caped Crusaders. Leider konnte die Szene infolge der Erkrankung Kevin Conroys nicht mehr umgesetzt werden, sodass die Showrunner auf eine visuelle Umsetzung in anderer Form insgesamt verzichtet haben. Kevin Conroy starb am 10. November 2022 fünf Monate vor der Serienpremiere. Conroys letzter Auftritt als Dunkler Ritter wird damit in Part 3 der animierten Umsetzung zu „Crisis on Infinite Earths“ sein, der digital am 16. Juli in den USA veröffentlicht wird.
Klingt spannend. Das hätte ich gern gesehen.