Ich wage mich an den Einstieg zum umstrittenen Videospiel aus dem Jahr 2024 und nehme euch gerne mit.

Enthaltene Titel:
Suicide Squad – Kill Arkham Asylum #1 – 5
Autor*in: John Layman
Künstler*in: Jesús Hervás
Colorist*in: Bill Wray
Verlag: Panini
Seiten: ca. 120
Softcover: 19,00 €
Hardcover: 30,00 €
Status: abgeschlossene Einzelgeschichte
Erschienen am 01.10.2024
©Panini Comics Deutschland
Dieser kurzweilige Comic dient als Vorgeschichte zum Videospiel SUICIDE SQUAD KILL THE JUSTICE LEAGUE (SSKTJL) und bietet eine humorvolle Einstimmung auf dessen Tonalität. Interessanterweise wirkt das Comic-Medium dabei sogar passender als eine Bewegtbildumsetzung, da es die überzogene, schräge Dynamik der Geschichte losgelöst von der legendären ARKHAM-Spielereihe einfängt.

Ich würde sagen, dass mir dank Panini Comics Deutschland keine Minute zu früh ein Rezensionsexemplar zugekommen ist, da ich auch weiterhin auf das dazugehörige Spiel sehr gut verzichten kann. Umso mehr hat mich der Inhalt dieses schmalen Bandes positiv überrascht.
WIE MAN SIE KENNT UND … LIEBT?
Die Handlung selbst passt auf einen Bierdeckel: Amanda Waller inszeniert einen fingierten Ausbruch aus dem Arkham Asylum. Den Inhaftierten wird freie Hand gelassen, um sich den Weg in die Freiheit zu erkämpfen – alles natürlich nur, um die besten Freaks für Wallers Suicide Squad zu rekrutieren. Schließlich soll die Einheit im Spiel einen Widerstand gegen die korrumpierte Justice League bilden. Dieser Umstand findet aber nur beiläufig als Vorfall in Metropolis Erwähnung.
„Irgendein Blödmann muss versehentlich die Sicherheitssysteme unserer Zellentüren deaktiviert haben.“

Spannend ist die Handlung leider nicht, da von Anfang an klar ist, wer am Ende zur Suicide Squad gehören wird. Jedes Kapitel widmet sich einem der zukünftigen Mitglieder und beleuchtet dessen Besonderheiten. Der Spaß kommt dennoch nicht zu kurz. Die Eigenheiten von Figuren wie Harley Quinn, Deadshot, King Shark und Captain Boomerang sind unterhaltsam umgesetzt und Autor John Layman streut einige nette Ideen ein – auch wenn er offensichtlich keine Zeit hat, diese weiter auszubauen.
„Du hast den kleinen getötet!
Und seinen krankhaft fettleibigen seltsamen Butler,
der ihm seltsamerweise gern die Hand in den winzigen Holzpopo steckte.“
Der Fokus liegt eindeutig – typisch für die Squad – auf Frotzeleien, chaotischen Ballereien, überzogenen Metzeleien und den schrägen Gegensätzen der Charaktere.
GELUNGENES MEET AND GREET
Jesús Harvás liefert klare, ansprechende Illustrationen, die die Dynamik der Geschichte perfekt einfangen. Besonders die Darstellung von Harley Quinn, King Shark und Co. macht Spaß und unterstreicht die figurentypische Leichtigkeit oder Schwere. Wenn dann auch noch andere bekannte Gesichter aus dem Arkham Asylum auftauchen, sorgt das für zusätzliche Freude. Das Artwork trägt wesentlich dazu bei, dass sich das Comic in einem Rutsch lesen lässt.
„Dass all das hier in Arkham aufbewahrt wird,
widerspricht jeglicher Logik.“

Logik sucht man bei KILL ARKHAM ASYLUM tatsächlich vergeblich, aber das ist auch nicht der Anspruch dieses Comics. Die Tonalität entspricht der des Spiels und überzeugt mit humorvoller Leichtigkeit. Wer bereit ist, sich auf diese kurzweilige Unterhaltung einzulassen, wird auf seine Kosten kommen. Man sollte an manchen Stellen aber etwas Erfahrung mit ausschweifenden Gebrabbel mitbringen.

FAZIT: JA, KANN MAN MACHEN

Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich fast behaupten können, dass dieser Comic bei mir ein wenig Lust auf SSKTJL geweckt hat. Für die solide, humoristische Umsetzung der Squad gibt es von mir 3 von 5 Bat-Heads. Wer das Videospiel mag oder Lust auf einen schnellen und actionreichen Comic hat, bekommt ihn bei Panini Comics Deutschland.
3 von 5 Bat-Heads


