Wer bei dem Titel nicht neugierig wird, könnte tatsächlich etwas verpassen. Denn er hält was er ankündigt.

Enthaltene Titel:
Der Tod der Justice League #14 / Death of the Justice League #75

Autor*in: Joshua Williamson
Künstler*in: Rafa Sandoval

Verlag: Panini
Seiten: ca. 52
Softcover: 5,99 €
Variantcover A: 8,00 €
Variantcover B: 7,00 €
Status: fortlaufende Story

Erschienen am 07.02.2023

©Panini Comics Deutschland

Eigentlich bin ich kein Mensch, der sich die Einzelhefte einer Comicreihe gönnt und sich dadurch lediglich häppchenweise in eine Geschichte entführen lässt. Dafür bin ich nicht geduldig genug und nach einer längeren Wartezeit und anderer Lektüre verliere ich auch schnell mal den Anschluss. Aber ich bin genau diesem Umstand auf den Grund gegangen und habe einen Blick in den aktuellen JUSTICE LEAGUE-Run bei Panini gewagt. Um nichts Geringeres als den Tod der Justice League soll es da gehen. Panini Comics Deutschland hat uns freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zukommen lassen – vielen Dank dafür.

EIN SCHRECKEN MIT ENDE?

Als interessierter Comicleser ist mir natürlich auch klar, dass der titelgebende Tod der Justice League erneut mehr Verkaufsargument als einschlägige Konsequenz einer Reise sein wird. Und dennoch leben eben jene Comics gerade durch dieses ewig währende Spiel mit seiner Leserschaft.

Ob es dieses Mal ernsthafte Folgeschäden für unser Heldenteam geben wird oder es am Ende doch wieder eine episch ungeschehene Einheft-Fliege bleibt, kann in diesem Einzelheft natürlich nicht abschließend geklärt werden. Vielmehr versucht Heft #14 zahlreiche Handlungsstränge zusammenzuführen. Wer also die INFINITE FRONTIER-Ausgaben zur Justice League nicht kennt, wird auch nichts mit Pariahs Armee der Finsternis, seinem Plan eines neuen Multiversums oder mit Parallel-Erden, in denen alle glückselig sind und Flash erneut in seinem persönlichen Paradies festhalten, anfangen können.

Wie in Einzelausgaben üblich, wird versucht wenigstens kurz für all die vorangegangenen Geschehnisse eine Erwähnung zu finden. Und so ruft auch die Justice League Incarnate um Hilfe, im Vorbeigehen bekommen wir in dieser Ausgabe auch noch Darkseid, den Kopfüber-Mann, Doomsday, Eclipso, Chimp, Black Adam und und und … das hat zumindest Schauwert. Aufgrund der vielen Figuren aus anderen Universen, aber auch durch die Fülle an krawalliger Action kam bei mir leider keine richtig Atmosphäre auf. Das liegt aber in der Absicht dieser Ausgabe: Nachdem die wichtigsten Informationen ausgetauscht wurden, gibt es auch schon auf die Mütze. Das kann man finden wie man möchte, für ein Einzelheft ist es nach meinem Empfinden genau der richtige Tonfall.

Ja, es handelt sich hier um das Vorgeplänkel zu noch größeren Bedrohungen des kommenden Events „Dark Crisis“. Vielleicht fühlt sich auch genau deswegen alles so voll und schwer an. Auf ungefähr 50 Seiten werden ziemlich große Wellen geschlagen. Gerade die doppelseitigen Actionpassagen haben mir optisch gut gefallen. Und wenn dann wirklich mal die Trinity wie in einer Wundertrommel dynamisch zerlegt wird, bin ich an Bord.

FAZIT & BEWERTUNG

Wer Lust hat, sich kurz und actionreich unterhalten zu lassen, kommt hier für schmales Geld auf seine Kosten. Unterschiedlichste Charaktere kämpfen hier Seite an Seite gegen eine Übermacht, die in dieser Form definitiv nicht zu schlagen ist. Und somit bleibt nicht nur eine Erde ohne ihre Beschützer-Instanz zurück.

Das Ganze wird in dem Mega-Event Dark Crisis münden. Bis es dazu allerdings ein Paperback geben wird, halte ich die Füße still. Denn dieses dünne Einzelheft macht mich mit seinem Cliffhangern einfach nur nervös. Dennoch hat mir diese Ausgabe besser gefallen, als ich gedacht hätte. Als Sci-Fi-Freund und DC-Fan kann ich liebend gern vier (spezielle Heft) Bat-Heads vergeben. Dennoch bleibe ich in Zukunft wieder bei den gewichtigeren Sammelausgaben. Zu haben gibt es Heft #14 der Justice League bei eurem Comicladen des Vertrauens oder direkt über Panini Comics Deutschland.

4 von 5 Bat-Heads