Komponist Danny Elfman sprach mit Billboard.com über seine Arbeit an ‚Justice League‘ und warum es ihm und Joss Whedon wichtig war, für den Soundtrack Fan-Momente zu kreieren.
Sie haben gerade in London den Score für ‚Justice League‘ aufgenommen. 28 Jahre ist es nun her, seit sie ‚Batman‘ komponiert haben. Wie war es für Sie zum DC Universum zurückzukehren?
Es war großartig, so, als wäre ich nie weg gewesen, da ich mich demselben thematischen Material wie damals bediene. Das hat sich nie geändert (lacht). Es war einfach ein großer Spaß.
Es gab da schon ein paar kleine Fan-Momente. Ich habe Passagen des Wonder Woman-Themas, welches Hans Zimmer für ‚Batman v Superman‘ entwickelt hat, eingebaut. Oder diese 2 Minuten, bei denen ich einfach sagen konnte, „Lasst uns auf John Williams Superman machen“. Das ist für mich traumhaft, weil ich damit eine Melodie hatte, die ich umändern konnte und sie auf sehr düstere Weise, für einen düsteren Moment, einsetzen konnte. Das ist einer dieser Momente, den manch ein Fan bemerken wird und andere gar nicht. Es ist eine Szene, in der sich der Zuschauer nicht wirklich klar darüber ist, auf welcher Seite Superman gerade steht.
Die Leute von DC haben so langsam verstanden, dass diese ikonischen Stücke aus der Vergangenheit existieren und Teil von uns sind. Sie sind Teil unseres Erbes – wir sollten uns dem nicht krampfhaft verschließen.
Aktuell wird bei Reboots immer gedacht, man müsse bei Null anfangen. Und natürlich zeigt uns das Publikum immer und immer wieder, das dies Bullshit ist. Das langlebigste und beliebteste Thema der Welt ist das zu ‚Star Wars‘, was sie für die Reboots schlauerweise nicht haben fallen lassen. Und jedesmal wenn es erklingt, dreht das Publikum durch.
Haben Sie auch neue Themen für Figuren wie Flash und Aquaman geschrieben?
Ich habe recht einfache Motive für sie entwickelt. Es gibt soviele Themen, da kann man nicht für alles ein großes Thema bringen. Deshalb hab ich für Flash, für Aquaman und Cyborg ein Motiv kreiert – aber sehr simpel gehalten, was DC auch verstanden hat. Ich meinte zu ihnen, „Vielleicht greift man es nie wieder auf, aber ich gebe euch alle Komponenten die ihr braucht, falls ihr darauf aufbauen wollt.“ So können sie es weiter nutzen oder auch nicht.
So gehe ich das bei solchen Projekten immer an. Man muss mit der Einstellung rangehen, dass dies den Anfang einer Mythologie darstellt und es letztendlich nur darauf ankommt. Und mit etwas Glück wird etwas davon hängenbleiben.
Es war toll mit diesen Leuten zu arbeiten, wirklich toll. Die Leute von DC waren großartig. Ich hab immer von der John Williams DNA in den anderen Themen gesprochen – oder auch davon, die Batman DNA in anderen Variationen zu nutzen, selbst wenn es nicht das Batman-Thema ist – aber es sich davon ableitet.
Ich verstehe musikalische Themen wie Gene. Sie ziehen sich durch die DNA und kreieren feine Verbindungen, welche nur unterbewusst wahrgenommen werden. Ich bin zwar ganz schlecht im puzzeln, aber ich steh auf musikalische Rätsel. Da wird eine ganz andere Region meines Gehirns angesprochen.
Haben Sie in den Abbey Road Studios aufgenommen?
Abbey Road und Air. Wir haben beide Studios für 9-tägige 12 Stunden Aufnahme-Sessions genutzt. Es war verrückt. Witzig, ich hab mit Regisseur Joss Whedon bereits zwei mal gearbeitet, aber immer unter diesen wahnsinnigen Umständen. Ich hab dann mal gescherzt, „Es wäre schön, wenn wir mal unter normalen Bedingungen arbeiten würden, wo wir ganz normale statt diesen superkurzen Zeitplänen hätten.“ Anderseits mag ich Herausforderungen und ich liebe Joss – deshalb war letztendlich alles fein.
Wieso lieben Sie es mit ihm zu arbeiten?
Wie schon bei ‚Age of Ultron‘ würdigt er Melodien und Stücke. Er meint dann, „Oh, hier hast du der Szene eine Identität verliehen!“. Da gibt es z.B. die Szene, wenn das Batmobil aus etwas herausschießt und er meinte, „Go batshit crazy here! Batman the shit out of it!“ (Anmerkung: Dafür gibt’s wirklich keine passende deutsche Übersetzung 🙂 ) Wenn ich das Batman-Thema benutze, dann mach ich das auf eine melodische Art. Ich hab mich bei Batman noch etwas zurückgehalten und dann sagt er plötzlich, „Nein, genau hier! Hau rein!“
Hat er ein gutes Gespür für Musik?
Ich glaube sein Gespür ist großartig und er liebt es kleine Dinge einzubauen, die das Fan-Herz höher schlagen lassen: „Mach hier auf John Williams, Batman the shit out of it!“ Er weiß wie Fans ticken. Gib ihnen diese kleinen Happen und lass sie daran laben.
Quelle: Billboard.com
Grundsätzlich freue ich mich dass er alte Melodien von sich selbst und John Williams aufgreift.
Er scheint nur den Unterschied zwischen Reboot und Prequel/Sequel nicht zu kennen 😉
Oder er ist so krasser Star Wars-Fan, dass er die Reboot-Qualität von Episode 7 durchaus erkannt hat 😉
Ich finde die Stelle interesannt in der er sagt Das es die eine Szene ist, in der sich der Zuschauer nicht sicher ist auf welcher Seite Superman steht. Was das wohl zu bedeuten hat? ?