Mattson Tomlin über sein „The Batman“-Dilemma

Wer die neue Anime-Serie „Terminator Zerø“ auf Netflix schon gesehen hat, dem ist sicherlich ein Name immer wieder in großen Lettern ins Auge gesprungen, als wolle hier jemand etwas kompensieren, was ihm vorher verwehrt blieb: Mattson Tomlin.

Der Autor hat nicht nur den Comicband „Batman: The Imposter“ verfasst, sondern auch maßgeblich am Drehbuch von Matt Reeves‘ „The Batman“ mitgearbeitet. Doch davon erfuhr man eher zufällig, denn im Abspann wurde der 34-jährige Amerikaner damals nicht erwähnt.

In einem Interview mit dem Hollywood Reporter spricht er über die Achterbahn der Gefühle und das Bangen um „The Batman, Part II“, die seine Zusammenarbeit mit Regisseur Matt Reeves ausgelöst hat.

When @MattsonTomlin sat down to write the excellent #TerminatorZero, he was dealing with self-doubt most creators can relate to. We spoke about powering through, texting with George RR Martin, and how roads all lead back to The Batman for him https://t.co/SNe5QUAmsW

— Aaron Couch (@AaronCouch) August 30, 2024

„Ja, ich will ehrlich sein: Das war schon echt hart für mich. Ich habe viel Zeit und Herzblut reingesteckt. Die Arbeit mit Matt an diesem ersten Film war eine richtig tolle Erfahrung. Als ich dazugeholt wurde, hieß es gleich: ‚Nun, wir sind so spät dran, dass du wahrscheinlich keine Nennung im Abspann dafür bekommst.‘ Niemand hat mir also was angetan. Ich wurde nicht übers Ohr gehauen. Am Ende haben wir aber so viel gemacht, nicht nur im dritten Akt, sondern auch in den ersten beiden Akten und bei der Spannung im Mysterium. Da dachte ich dann kurz: ‚Oh, vielleicht gibt’s doch ’ne Chance, dass ich erwähnt werde.‘ Aber mehr war das auch nicht. Dann wurde mein Name öffentlich bekannt, was echt nie eine gute Idee ist. Und so wurde ich mit dem Projekt in Verbindung gebracht.

Letztendlich habe ich von der Entscheidung an dem Tag erfahren, als der Fandome-Trailer rauskam [im August 2020]. Einerseits dachte ich: ‚Wow, da ist es!‘ Aber andererseits auch: ‚…und ich habe jetzt nichts mehr damit zu tun.‘ Das war echt ein kleiner Schlag ins Herz, und ich musste lernen, damit klarzukommen. Ich sagte mir: ‚Weißt du was? Sie haben mich bezahlt. Ich bin ein Profi, also sei professionell und lass das nicht zu sehr an dich ran.‘

Am Tag, als der Film rauskam, haben [Matt Reeves] und ich ein oder zwei Stunden telefoniert. Er hat einfach über den Entstehungsprozess des Films gesprochen und, glaube ich, auch das Erlebte verarbeitet. Ich hatte den Impuls zu fragen: ‚Okay, aber wirst du mich für das Sequel anheuern?‘ Aber ich hab’s gelassen. Stattdessen wurde mir klar, dass er einfach nur über das reden wollte, was er gerade durchgemacht hatte. Also dachte ich mir, sei einfach ein guter Typ, ein guter Freund, und feiere, dass er mich immer noch so behandelt, als wäre ich ein Teil davon gewesen, was ich ja auch war. Und genieße das einfach. Etwa sechs Wochen später rief er mich dann an und sagte: ‚Also, Zeit für das Sequel. Willst du das diesmal komplett durchziehen?‘

Das war eine riesige emotionale Erleichterung für mich, weil Batman mir echt viel bedeutet. Und wenn du ein Autor, ein Regisseur oder ein kreativer Kopf bist, versuchst du, Dinge zu machen, die dir wichtig sind, aber auch dem Publikum was bedeuten. Und dann kamen all die beängstigenden Gedanken: das Impostor-Syndrom, die Sorge, nur eine Fußnote in einem Wikipedia-Artikel zu sein… All diese dunklen, beängstigenden Sachen sind immer noch da, aber in dem Moment dachte ich: ‚Okay – das ist nicht mal ein Erlösungsbogen. Es ist mehr so, dass ich mich jetzt beweisen kann. Jetzt bekomme ich den großen Job.‘ Und ich muss sagen, dass ich Matt Reeves für immer dankbar bin. Er hat mein Leben jetzt schon dreimal komplett verändert.“

Quelle: Hollywood Reporter

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Gründer und Chefautor von Batmannews.de. Batman-Fan seit 1987.

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