Joker 2: Die ersten Stimmen

Die Fortsetzung von Todd Phillips’ Joker, diesmal mit Musical-Elementen, feierte gestern bei den Filmfestspielen in Venedig ihre Premiere, die mit minutenlangen Standing Ovations belohnt wurde. Doch die veröffentlichten Kritiken schwanken zwischen Lob und Enttäuschung. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Stimmen.

© Warner Bros. Discovery

Laut Deadline hat Todd Phillips dem Musical-Genre mit Joker: Folie à Deux seinen ganz eigenen Stempel aufgedrückt. In diesem Jahr hätten Filme wie The End und Better Man gezeigt, dass Musicals richtig was draufhaben, und Phillips springt jetzt auch auf den Zug auf – aber auf seine Art. Mit einer verrückten Mischung aus Gesang, Tanz, Comedy, düsteren Momenten und Gewalt sei der Film „wenn überhaupt ein Musical, dann ein ganz besonderes“.

The Guardian ist anfangs begeistert von der starken Besetzung und einem ersten Akt, der ordentlich Tempo macht. Aber dann wird der Film leider „eng und wiederholend“. Trotz des großen Hypes rund um die Fortsetzung wirke Folie à Deux irgendwann wie ein langgezogener Refrain, der immer wieder dasselbe Lied spielt.

Auch der Hollywood Reporter lobt, dass Phillips und Co-Drehbuchautor Scott Silver ihren eigenen Weg mit dem Film gegangen sind. Aber das wird nicht bei allen DC-Fans gut ankommen. Vor allem, weil der Film an einer Stelle eine ziemlich harte Wendung nimmt.

The Times zeigt sich weniger begeistert und meint, Phillips hätte es vielleicht besser dabei belassen sollen, keine Fortsetzung zu machen, wie er es ursprünglich geplant hatte. Das Ergebnis sei ein „abgekupfertes Musical“, das dem ersten Teil zu ähnlich sei und wenig Neues bietet.

Variety meint, dass Phillips zu sehr auf die Kritiken zum ersten Joker-Film gehört hat – ein großer Fehler, wie es heißt. Folie à Deux sei zwar ambitioniert und tue so, als wäre er schockierend, aber eigentlich sei er viel zu „brav“ für eine Fortsetzung, die auf dem Erfolg des Originals aufbauen will.

Vulture geht hart mit der Hauptfigur Arthur Fleck ins Gericht. Der Joker sei in diesem Film meistens nur ein Spielball für andere, besonders für den Regisseur selbst. „So viele Demütigungen, dass man am Ende nicht mal mehr Mitleid mit ihm hat.“ Stattdessen werde Arthur mehr und mehr zur Pointe eines viel zu langen, schrägen Witzes. Am Schluss habe man eher das Gefühl, dass der Film einen selbst zum Narren gemacht hat.

Die Kollegen von Filmstarts geben dem Film eine 3,5 von 5 und bezeichnen den Film als überteuertes „Depri-Musical“, in dem die Story des ersten Teils nochmal neu aufgerollt wird – ohne Action und mit eher unspektakulären Duetten von Joaquin Phoenix und Lady Gaga. Zwei Stunden warte man auf den großen Knall, der aber nie kommt. Dies sei dabei der größte Witz des Films: Er breche alle Erwartungen, vor allem die der Fans.


„Joker: Folie à Deux“ startet am 03. Oktober 2024 in den deutschen Kinos.


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Gründer und Chefautor von Batmannews.de. Batman-Fan seit 1987.

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