Review: „Justice League: Crisis on Infinite Earths Part Three“

Nachdem die Antimateriewelle unaufhaltsam durch das Multiversum zog und bereits unzählige Parallelerden forderte, müssen sich die verbliebenen Helden ihrer größten Bedrohung stellen… ihrer gesamten Auslöschung. Der finale Kampf um die Existenz des Multiversums beginnt im letzten Teil von „Crisis on Infinite Earths“. Ob sich dieser letzte Kampf im Tomorrowverse lohnt, haben wir uns angeschaut.

©Warner Bros. Entertainment

Das Multiversum wurde von einer unbekannten Macht angegriffen, die bereits Milliarden von Leben ausgelöscht hat. Eine Parallelwelt nach der anderen verschwand in einer Welle von Antimaterie. Der Monitor rekrutierte Helden aus dem gesamten Multiversum, um die Krise abzuwenden. Den Helden gelang es, auf den verbleibenden Erden gewaltige Vibrationsgabeln zu errichten, die es ihnen ermöglichten, die Welle zu überleben. Die Schwingungsenergie führte dazu, dass die Antimateriewelle die verschiedenen Erden durchquerte und sich auflöste. Der Tag schien gerettet.

„Es geschieht in jeder Ära… auf Erde-1 und -2…
Auf diesen beiden Welten, deren gemeinsamer Ursprung sie verbindet, bricht…
das Chaos aus. Zwei Welten, die nur durch Sekunden voneinander getrennt existieren…

Dunkle Schattendämonen vereinen sich, und es entsteht
etwas weitaus Mächtigeres“

Doch eine Armee aus Schattendämonen schwärmte in der Folge auf die letzten Parallelerden aus, um die verbliebenen Universen zu vernichten! Ihnen stellte sich ein Team von Metamenschen entgegen, das u.a. aus Superman, Batman, Wonder Woman, etc. bestand. Parallel lernten wir die Hintergründe zu Supergirl und Psycho Pirat kennen, die beide die Kraft des Monitors verliehen bekamen. Der Psycho Pirat verriet jedoch seine Mitstreiter, die sich aufgrund seiner Kräfte zunächst gegenseitig bekämpften. Unter dem Einfluss des Psycho Piraten stehend vollzog Supergirl eine folgenschwere Aktion, während sich auf der Erde-1 die Schattendämonen zu einem gewaltigen Wesen formierten, das sich als der wahre Bösewicht hinter der gesamten Vernichtung entpuppte: Der Anti-Montor.

Der ANTI-MONITOR ist nun vollständig als ultimative Bedrohung für die gesamte Schöpfung entlarvt und führt einen unerbittlichen Krieg gegen die überlebenden Erden, die in einem Taschenuniversum um ihr Überleben kämpfen. Eine nach der anderen dieser Welten und all ihre Bewohner verschwinden! Auf den verbleibenden Planeten gerät sogar die Zeit selbst ins Wanken und Helden aus der Vergangenheit schließen sich der Justice League und ihren zusammengewürfelten Verbündeten gegen den Inbegriff des Bösen an. Doch wird das Opfer der Superhelden bei ihrem letzten Widerstand ausreichen, um uns alle zu retten?

Nach dem abermals gelungenen Intro beginnt der Film exakt am Ende des zweiten Teils.

Der Monitor wurde von seiner Ziehtochter getötet, aber…
„ich wusste, dass du kontrolliert wurdest. Ich wusste, was geschehen würde.
Dass du mich töten würdest, war unvermeidlich, [hier: Supergirl]
doch hast du durch diese Tat meinen letzten Wunsch erfüllt.
Meine Maschinen waren noch nicht bereit… die benötigte Energie noch nicht vorhanden…
[…] Mein Tod setzte all meine Energie frei. […]

Aus meinem Wesen selbst entstand ein Negaversum…“

Kurz vor der endgültigen Vernichtung von Erde-1 werden alle verbliebenen Erden durch die Kraft des Monitors in den Bleed transportiert. In dieser instabilen Dimension außerhalb des Multiversums sollen die Erden vor dem Anti-Monitor versteckt werden. Die Instabilität birgt jedoch neue Risiken wie Naturkatastrophen, sodass ein Überleben im Bleed ebenfalls unmöglich erscheint. Zu allem Überfluss kollidieren Raum und Zeit im Bleed. „Die Zeit hat sich scheinbar vereint… Die Vergangenheit, die Gegenwart und sogar die Zukunft existieren als eins.“ Diese Kollision führt zu manch absurder Szene. Die Bat-Family mit Batman of the Future Terry McGinnis gegen eine Armee von Nazionalsozialisten! Ein Besuch von einer Horde Dinosaurier in Metropolis! Wer jetzt denkt, dass klingt zu abgefahren, dem sei gesagt, dass dies durchaus an die Comicvorlage angelehnt ist.

©Warner Bros. Entertainment

Neben dieser zeitlichen Problematik taucht plötzlich der Anti-Monitor im Bleed auf, sodass selbst dieses Versteck nicht mehr sicher ist. Die Menschheit steht kurz vor dem Aus. Wird es einem Team aus Helden um den „größten Detektiv der Welt“ Batman gelingen, einen Plan zu entwickeln, um den Anti-Monitor zu stoppen? Es muss weiterhin geklärt werden, was die Botschaft „Vor dem Anfang!“ bedeutet. Unterstützung erhält der Dunkle Ritter hierbei von einem „Pariah“ der ersten beiden Filme, der etwas Licht in die Antimaterie bringen kann. Doch schaffen es die Überlebenden rechtzeitig, alle verbliebenen Erden zu retten? Der Einsatz kann nicht höher sein bis zum finalen Aufeinandertreffen mit dem Anti-Monitor.

Die Bürden, die diesem Film auferlegt wurden, waren von Beginn an hoch. Auf der einen Seite soll der Film als Abschluss eines animierten Filmuniversums dienen; auf der anderen Seite soll eine würdige Umsetzung des vielleicht größten Comic-Crossovers (jedenfalls bei DC Comics) der Geschichte gelingen.

Beides gelingt nur leidlich. Angefangen mit der filmischen Inszenierung bleibt auch hier nur zu erwähnen, dass die Qualität der Animationen nicht der Größe des Quellmaterials gerecht wird. Dies ist zugleich Problem des Tomorrowverses, sodass jeder sich wahrscheinlich eine höhere Qualität für alle zehn Filme gewünscht hat. Da dies altbekannte Probleme sind, kann ich mich hier kurz halten. Hinzukommt der Score, der keine auffälligen bzw. erinnerungswürdigen Stücke beinhaltet.

Auf der anderen Seite würde ich erneut die Synchronisation hervorheben. Alle Schauspieler machen einen hervorragenden Job. Und der Elefant im Raum: Es war natürlich toll, Kevin Conroy ein allerletztes Mal als Animated Batman zu hören. Damit geht eine große Reise zu Ende, die er zusammen mit Mark Hamill bestreiten durfte. Der Luke-Skywalker-Darsteller hatte bereits mehrfach bestätigt, dass er den Joker nicht mehr ohne Kevin Conroy spielen wird. „Ohne Batman hat das Verbrechen keine Pointe.“ Und ohne Conroy kein Hamill! Also nochmals Danke für alles!

Aber die beiden Schauspieler sind nicht die einzigen Cameo-Auftritte, die der Film zu bieten hat. Der obige Trailer hat selbstverständlich den einen oder anderen Auftritt wieder verraten. Eine Unsitte heutzutage, weshalb ich grundsätzlich auf solche Trailersichtungen vorab verzichte und nicht näher auf die Details eingehen möchte. Jeder soll selbst die Erfahrungen machen. Nur soviel sei gesagt, ingesamt können die kurzen Schnipsel mich nicht überzeugen. Es wirkt eher, als hätte man bemerkt, ein multiversales Abenteuer wie „The Flash“ erzählen zu wollen, um am Ende ebenfalls noch kurze Querverweise zu vergangenen DC-Projekten einspielen zu müssen. Das geht aus meiner Sicht besser. Zumindest bietet der Film selbst die passendste Punchline: „Multiversum ist Krebs„…und nicht wie Spaghetti!

Was jedoch gut umgesetzt worden ist, sind die Rückrufe auf vergangene Filme und die Einflechtung in diesen dritten Teil. Ich gehe nicht mit allen kreativen Entscheidungen d’accord (Stichwort: Die Positionierung von Darkseid), aber letztlich macht der Film dennoch gutden Sack des Tomorrowverses zu„. Diese Callbacks nehmen aber viel Zeit ein, den der Film bei einer Laufzeit von 98 Minuten eigentlich nicht hat.

Daher fokussiert sich die Story erneut „nur“ auf die Höhepunkte der Comicvorlage. Das stellt schlussendlich mein größtes Problem mit der Umsetzung dar. Eine exakte Umsetzung des Stoffes war aus guten Gründen nicht zu erwarten. Dennoch hätte ich mir eine breitere Fokussierung auf die Umsetzung gewünscht, als sich einzig auf die drei bis vier großen Geschehnisse in der Story jeweils als Ende der Filme zu konzentrieren. Was beim Opener noch mit dem Flash-Fokus für mich funktionierte, mutierte im Mittelteil einzig zu einem lahmen Durchlauferhitzer für das Finale. Zum Glück hat der dritte Teil wahrlich nicht die Pacing-Probleme des zweiten Teils. Dennoch kam das Ende etwas abrupt.

© DC Comics

Und so endet sie also: die Krise der Parallelerden. Dies stellt zugleich das Ende des kurzen Intermezzos namens Tomorrowverse dar, dass nur vier Jahre gehalten hat. Was davon überdauern wird, wird die Zeit zeigen; meine Vermutung ist nicht viel. So sieht es für mich auch bei dieser Umsetzung aus. Trotz teilweise guter Ideen ist viel Potential liegen geblieben. Also gefühlt alles wie immer im Hause DC. Da hat mir unglaublich aber wahr die Umsetzung von CW besser gefallen. In diesem Sinne verabschiede ich mich jetzt vom Tomorrowverse in der leisen Hoffnung, dass es tatsächlich unter der neuen Führung besser wird. Bis dahin heißt es „Gute Nacht Fledermaus!“ (bis 2025).


2,5 von 5 Batheads

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Batmanfan seit der Animated Series und neuster Zuwachs im Autorenteam bei Batmannews.de.

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