DCEU: Geoff Johns übernimmt die Kontrolle

Weltweit hat ‚Batman v Superman‘ bislang 870 Mio. Dollar in die Kinokassen gespült. Alles andere als ein finanzieller Flop, aber aus Sicht von WB scheint das Ergebnis nicht die Erwartungen zu erfüllen und personelle Konsequenzen nach sich zu ziehen.

Warner Bros. gilt als Filmemacher-freundliches Studio, welches den Machern viele Freiheiten zugesteht, was Chris Nolans Dark Knight-Trilogie gekonnt demonstrierte. Doch  die Frage, ob dieses System auch bei dem Aufbau eines eigenständigen Comicfilmuniversums greift oder ob es wie bei Marvel einen Hauptverantwortlichen wie Kevin Feige braucht, stellte sich in Fankreisen schon länger. Jetzt scheint diese Frage auch bei Warner Bros. angekommen zu sein.

Nun will WB die ausführenden Positionen neu definieren, welche in der Vergangenheit zu  einer Reihe an Enttäuschungen am BoxOffice führten (‚Pan‘, ‚Jupiter Ascending‘)  und gleichzeitig Produzenten und Filmemacher durch einen undurchsichtigen Freigabe-Prozess verärgerten.

Nun sollen Produzenten künftig nicht mehr eine breitgefächerte Masse an Filmen überwachen, sondern unter WB President Greg Silvermans Leitung, Genres zugeordnet werden. So wird z.B. Courtenay Valenti alle LEGO und Harry Potter-Filme überwachen und Jesse Ehrman und Niija Kuykendall sich jeweils auf Komödien und Science-Fiction konzentrieren.

Geoff_Johns

Was bedeutet dies für das DC Extended Universe? Comic-Autor und DC Comics Chief Creative Officer Geoff Johns wird für Warner die Überwachung der DCEU-Projekte übernehmen. Im Bewegtbildbereich arbeitete Johns zusammen mit TV-Showrunner Greg Berlanti an den Erfolgsserien ‚Arrow‘, ‚The Flash‘ und ‚Supergirl‘. Aktuell arbeitet Johns zusammen mit Ben Affleck an der Story zu ‚The Batman‘.

Die neue Position wird er sich mit Jon Berg teilen, welcher bereits an den Produktionen  ‚Batman v Superman‘, ‚Wonder Woman‘, ‚Suicide Squad‘ und ‚Justice League‘ mitwirkte und mit Ben Affleck an ‚Argo‘ und seinem kommenden Film ‚Live by Night‘ arbeitete.

Johns wird seine Position bei DC Comics weiterhin ausführen, wobei er DC Entertainment -Präsidentin Diane Nelson untersteht. Jon Berg wird Greg Silverman berichten. Beide werden bereits bei ‚Justice League‘ als Produzenten fungieren.

suicide-squad-assembled

Überraschenderweise soll David Ayers ‚Suicide Squad‘ der Auslöser für Geoff Johns Besetzung gewesen sein. Der letzte Akt des Films soll optimiert werden, wofür gerade die Nachdrehs stattfinden. WB möchte sicherstellen, dass die Erwartungen des Publikums nicht nur erfüllt, sondern übertroffen werden. Johns soll in der Post-Production des Films involviert sein.

Dies ist nur eine von vielen Maßnahmen, die Warner in letzter Zeit unternahm, um das DCEU-Prozedere zu optimieren. So erklärte man erst kürzlich Ben Affleck zum Ausführenden Produzenten der ‚Justice League‘-Verfilmung und gab ihm angeblich volle kreative Kontrolle über das ‚Batman‘-Projekt.

Laut THR soll man nach BvS auch nervös geworden sein, was die Regie beim geplanten ‚The Flash‘-Film betrifft und trennte sich von Seth Grahame-Smith, welcher auch das Drehbuch zum Film verfasste. Grahame-Smith führte noch bei keinem Film dieser Größenordnung Regie und hatte bislang erst 2 TV-Folgen für ‚The Hard Times of RJ Berger‘ in seiner Vita. Nun ist man auf der Suche nach einem erfahrenen Filmemacher, dem man bedenkenlos ein über 150 Mio. Dollar teures Projekt überlassen kann.

Quelle: TheHollywoodReporter

Avatar-Foto
Gründer und Chefautor von Batmannews.de. Batman-Fan seit 1987.

12 Kommentare

  1. Frank Drebin sagt:

    Endlich die richtigen Leute am Werk, Ben Affleck, Geoff Johns.
    Kann ja nur besser werden.

  2. Two Face sagt:

    Johns und Affleck sind meiner Meinung nach schon die richtigen Leute, aber man hätte sich doch solche Personalentscheidungen schon viel früher überlegen können bevor das ganze Universum bereits am Laufen ist. Durch diese ständigen nachträglichen Personalentscheidungen und Wechsel von Regiseuren kommt nur Unruhe in das Projekt. Das beeinflusst meiner Meinung nach auch indirekt die Kritiken der FIlme weil man diesen holprigen Produktionsablauf immer irgendwie im Hinterkopf hat. Ich hoffe es kommt jetzt mal ein wenig Ruhe in die ganzen Personalentscheidungen rein. Das wirkt sich bestimmt auch possitiv auf die Qualität der Filme aus.

  3. Red Robin sagt:

    Snyder nach Justice League dann bitte ganz rausnehmen

  4. RexMundi sagt:

    Ich kann nachwievor keine Begeisterung für Johns aufbringen. Da müsste mal beweisbar transparent werden, dass seine Einbindung in die hier genannten Projekte tatsächlich positiven Einfluss auf eben jene hatte.
    Man sollte nicht vergessen, dass Johns einen nicht unerheblichen Part bei dem von vielen ja so verschrienen GL-Film und beim (teils umstrittenen) Umwurf des bekannten DC(-Comic)-Universums hatte.

    Gerade so eine Kevin Feige Position finde ich für Geoff Johns auch nicht passend. Meiner Meinung nach neigt er dazu, immer mehr (z.B. erzählen) zu wollen, als er dann tatsächlich zu leisten im Stande ist.

    • Eddy the Duck sagt:

      100%ige Zustimmung! Sehe ich genau so! Die Frage ist nur, welche Alternative man hat….alles so lassen wie es ist und hoffen, dass es zukünftigt bei den Zuschauern besser ankommt?

      • RexMundi sagt:

        Guter Einwand. Ich verstehe natürlich auch den Wunsch, das Rumoren seit BvS geringer zu halten und zukünftige Filme vor schlechter Vorhinein-Presse aufgrund der Produktion, schützen zu wollen … Dafür ist Johns derzeit vielleicht auch der am besten geeignete Kandidat, bevor man sich irgendwen vom Baum holt. Aber dieser ganzen Perfomance bezgl. Alternativlosigkeit (findet sich ja mittlerweile in jedem Lebensbereich) glaube ich nicht. Kevin Feige war Produzent, hat das von der Pike auf gelernt, hat erst bei anderen marvelnahen Produktionen ausführend mitgewirkt und hat dann das MCU in die Hände bekommen. Derlei Leute finden sich sicherlich immer noch in Hollywood.
        John Berg kenne ich jetzt nicht, fähig kann der ja aber sein. Wenn in ein zwei Jahren evtl. etwas Ruhe eingekehrt ist, würde ich einem richtigen Produzenten die Zügel in die Hand geben. Aber eben nicht hopplahopp, so wie jetzt. Die Übergabe kann man jetzt schon planen, indem man von vornherein transparent festlegt, Johns Entscheidungskraft nach und nach auszuschleichen.

        Geoff Johns eignet sich mit großer Sicherheit immer noch als enger Berater, aber mir wird etwas flau, wenn ich daran denke, ihm auch nur einen Faden in die Hand zu geben.
        P.s.: Ich habe nichts persönliches gegen Geoff Johns 🙂 Ich kenn den ja gar nicht, nur seine Arbeit eben.

      • Eddy the Duck sagt:

        @ Rex Mundi: Wie hat dir der Film denn gefallen?

        Was ich so merkwürdig finde, ist die Tatsache, dass der Film bei der Weltpremiere in Mexiko und bei den darauffolgenden Aufführungen bei den Fans super (nicht gut ode sehr gut, sonder super!) ankam. Das ist auch so noch im Reddit Forum nachzulesen;) Als jedoch die ersten schlechten (und in meinen Augen unzutreffenden) Kritiken rauskamen, sind ganz viele auf diesen Zug aufgesprungen und haben angefanen den Film schlecht zureden…wenn ich mir nur anschaue, was da im bereitsgesehen forum geschrieben wurde, kann ich nur mit den Augen rollen…Haben die Kritiker mittlerweile so viel Einfluß, um den Gechmack der Leute zu steuern? Wenn dies so sein sollte, denke ich, dass Warner u.U. gerade die richtige Schritte einleitet. Man versucht ja scheinbar Vieles positiv abzuändern 😉

        Letzter positiver Gedanke: Bekanntlich verderben ja zu viele Köche die Suppe, aber wenn jeder nur in seinem „Bereich“ tätig ist und sein Bestes zum großen Ganzen besteuert, könnte es gut werden….Beispiel:

        Snyder macht nur das Visuelle
        Affleck macht nur das Drehbuch
        Johns lässt sein Comicwissen reinfließen bzw. zeichnt die Figuren gemäß der Comicvorlage;)

      • RexMundi sagt:

        Dein letzter Vorschlag klingt gut. Ich habe aber zu wenig Einblick in die Vorgänge bei einer Filmproduktion. Persönlich kenne ich nur das Theater und da ist generell der Regisseur der, der am Ende bestimmt, Vorschläge annimmt oder ablehnt. Und wie gesagt, so, wie du eine mögliche Beteiligung Johns‘ hier beschreibst – da kann ich voll mitgehen.

        Wirklich, ich soll mich zum Film äußern?! Bereite dich auf lange Texte vor 😉

        First of all: Die Kritiken im Vorfeld haben eher meine Wut geschürt und ich bin mit einem „Fck u all“ ins Kino gegangen. Ich hatte mir fest vorgenommen, mir den Film durch die nicht verderben zu lassen (mein Lieblingskritiker mochte den überraschenderweise sogar) und mich auch nicht immer mit dem Gedanken aufzuhalten, was wohl meine, mich begleitenden (und wenig comicaffinen) Freunde sagen würden. Und das ist mir auch gelungen. Unterstützt auch durch meine Freundin, die mittlerweile viele Anspielungen selbst einordnen kann und so mit dem Film Spaß haben konnte.

        Zu BvS:
        Der Film hat bei mir mittlerweile einen Hass-Liebe-Status. Generell finde ich ihn gut (das war nie mehr oder weniger). Direkt zuvor hatte ich mir MoS nochmal angesehen und den mag ich auch. Ich finde gut, wie BvS an MoS anknüpft; mMn hält BvS viele Überraschungen bereit, weit mehr als andere Blockbuster, hat sich das allerdings durch die ganzen Trailer versaut (wurde ja schon oft besprochen). Als Comicfan hat bei BvS oft mein (Fan)Herz höher geschlagen, ich erinnere mich, dass ich bei dem ersten Flash-Cameo richtig (positiv) aufgeregt war (aber da war vorher – glaub ich – auch ein lauter Knall 🙂 ); die ganze Zukunfts-Alptraumsequenz vorher fand ich aber schon im Film unpassend platziert (Creditscene?!), schlecht choreografiert und animiert. Zudem habe ich den Film in 3D gesehen und habe aufgrund der Schnitte und Bewegungen sicherlich das ein oder andere Detail verpasst.
        Die „billig“ eingeschobenen Cameos haben mich nicht so sehr gestört, weil ich mich einfach wie ein Kleinkind auf die kommenden Filme freue und in Aquaman setze ich hohe Erwartungen;
        Wonder Woman – top; Nebenrollen – top; Lex Luthor finde ich persönlich super – die Vergleiche mit dem Joker sind für mich dermaßen abwegig – das sind zwei komplett unterschiedliche Störungsbilder .. naja
        Supermans Entwicklung geht mir zu langsam – Snyder hat es geschafft, dass ich mich dank der beiden Filme mehr mit Superman auseinandersetze und erst jetzt begriffen habe, wie wichtig eine comicnahe Darstellung des Kryptoniers für das DC Universum ist … aber das kann man immer noch bei JL verbessern
        Batmans Zeichnung geht gar nicht für mich. Das ist mein Lieblingscharakter. Ben Affleck spielt toll; er gibt eine grandiose, (über die erste Hälfte des Films) nachvollziehbare Figur ab, aber so richtig ist das weder Bruce Wayne, noch Batman. Ob Batman weiß, schwarz, asiatisch oder sonstwas ist, ist mir persönlich völlig egal, aber ich würde gern den Charakter (aus den Comics der letzten 20 Jahre) wiedererkennen. Wenn aus Gründen der Nachvollziehbarkeit Batman in Filmen Kollateralschäden verursacht, dann ist das i. O.; selbst einige Szenen von Burton sind noch akzeptabel/verdrängbar aber dieser „Batman“ hier schneidet ohne Rücksicht auf Verluste wie ein heißes Messer durch Butter. Das ist der Punisher, nicht Batman …

        Größter Störfaktor: der Film holpert und stolpert vor sich hin; es fehlt eine klare Konsistenz, sowohl im Filmfluss, als auch bei der Charakterzeichnung; er wirft mehr Fragen auf, als er Antworten parat hat und wirkt dadurch in Zügen wie ein Trailergewitter. Wie gesagt, mein Prädikat ist „gut“, einfach, weil BvS sich viel durch den Fanservice rettet, aber stelle ich ihn eben z.B. neben CA: Civil War, dann kann ich BvS einfach nicht besser finden. So sehr ich das auch will.

  5. TheDarkKnight10 sagt:

    Sieht für mich nach Panikhandlungen aus. Angesichts des mMn seeehhhhr bescheidenen BvS auch kein Wunder. Eh überraschend, dass der Film nicht an den Kinokassen geflopt ist. Aber im Nachhinein würden wohl viele nicht mehr reingehen. Für mich stellt sich schon länger die Frage, wieviel Plan hinter ihrem Plan ein DC-Universum zu schaffen, wirklich steckt. Da wird immer wieder da jemand rausgehauen oder dazu geholt. Bezüglich dieses Universums wird da schon immer viel aufgeblasen und betont, wie fantastisch das alles wird. Nur geliefert haben sie bei BvS schonmal nicht – zumindest nicht für mich. Bin mal gespannt, wie die anderen Filme so werden. Aber leider hab ich da keine große Hoffnung, dass das wirklich die Erwartungen bezüglich des gesamten Universums erfüllen kann. Da hat für mich die Einleitung bzw. wohl auch der „Aufhänger für dieses Universum“ namens BvS einfach nicht gezündet. Wenn die Story- und erzähltechnisch so bleiben, na dann gute Nacht.

    • RexMundi sagt:

      „Wenn die Story- und erzähltechnisch so bleiben, na dann gute Nacht.“

      Es ist fraglich, ob das so ist/bleibt, wenn Snyder nicht auf dem Regiestuhl sitzt …

      P.s.: Das ist so gemein. Normalerweise mag ich Snyders Stil (v. a. dann, wenn er Geschichten „nacherzählt“) und ihn somit als Regisseur, ich liebe Batman und ich WILL BvS mögen und dann siehst du CA: Civil War und merkst bei diesem (auch nicht perfekten) Film, was alles bei BvS schiefgelaufen ist. Avengers 2 war trotzdem schlechter 😉

      • TheDarkKnight10 sagt:

        Ich fand Watchmen oder 300 echt gut. Auch Watchmen hat aber leider Potential verspielt, wenn auch auf einem erträglichem Level. Was aber bei BvS verspielt wurde ist mal echt der Hammer. Für mich kommt der Film, gemessen an den (meinen) Erwartungen schon den Schumacher-Batman-Filmen sehr nah (von denen ich mir nicht so viel erwartete) – auch wenn sie sich stilistisch natürlich völlig unterscheiden. Ich finde Snyder jetzt auch nicht eine totale Katastrophe. Ist ja eh immer so eine Frage, wie viel von dem Ganzen wirklich ihm allein „angelastet“ werden kann. Das Studio hat ja irgendwann vorher mal gesagt „Jup, so machen wir’s – das wird ein Hammer-Film!“ Von daher frage ich mich halt wirklich ob das überhaupt besser werden kann mit dem Universe – egal ob mit Snyder oder ohne. Der allein, kann es gar nicht verkackt haben. Mir gehts ähnlich wie dir: Ich will – naja… wollte BvS lieben. Nur gab’s da nicht viel, was man lieben konnte. Und das was es gab, wurde von so viel Blödsinn überschattet, dass es diese Sachen auch noch hinabzog. Was ich irgendwie schräg finde: Ich hab mir die Trailer angesehen und dachte wirklich, dass das Epic-Potential hat. Und dann kommt sowas…. Für mich ist Snyder erwischt Snyder oft den falschen Fokus.

      • RexMundi sagt:

        Ich denke, dein letzter Satz trifft genau ins Schwarze

Schreibe einen Kommentar zu Eddy the Duck Antworten abbrechen

Bleibt fair und zitiert keine Spoiler aus den News. Seid freundlich, respektvoll und beachtet die Netiquette. Wir behalten uns vor unpassende, diskriminierende und beleidigende Kommentare nicht freizuschalten oder zu löschen. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung der Kommentare.

Video

Ein verspäteter "First Look" zum "Batman & Batmobile 89 2-Pack" von McFarlane Toys.

Kommentare