Ein Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hebt Gotham City als das Paradebeispiel für den fortwährenden Ausnahmezustand hervor und zeigt, dass es nicht nur vergleichbare Metropolen in unserer Historie gab, sondern dass wir auch für unsere Gegenwart und die Katastrophen, die noch kommen mögen, lehrreiche Parallelen ziehen können.
Darüber hinaus arbeitet der Autor, Rechtshistoriker Daniel Damler, Bezüge zu aktuellen Geschehnissen, vor allem in den USA, wie auch zu allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen heraus.
Für Batmanfans wird dann vor allem die Einordnung des Dunklen Ritters in das verderbte Gotham City interessant. Welche Rolle spielt er eigentlich in dieser ständigen Bedrohungslage? Welche Legitimation maßt er sich an? Welche Rolle wird ihm von außen zugedacht und inwiefern kann man mit dieser Batman-Idee symphatisieren?
Ein sehr interessanter Text den ihr hier bei faz.net finden könnt.
„Der Autor ist Rechtshistoriker und arbeitet derzeit an einer Studie über die Figur des Batman aus der Perspektive einer politischen und rechtlichen Ästhetik.“
Da könnte also noch bisschen was kommen… ? An sich ist das ja auch wirklich interessant geschrieben, aber manches erscheint mir dann entweder sehr weit hergeholt oder eben eine von einer Vielzahl an möglichen Comicinterpretation aus den amerikanischen Kulturkreisen heraus!?
Weil es eben 80 Jahre sind, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sich Batman/Gotham dann so einordnen ließe… Also wäre da irgendwie anders rangegangen… Aber ist auch nur mein erster Kommentarimpuls und hoffe hier werden sich noch andere Überlegungen finden lassen! ?
„kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sich Batman/Gotham dann so einordnen ließe“
Wie meinst du das?
„oder eben eine von einer Vielzahl an möglichen Comicinterpretation aus den amerikanischen Kulturkreisen heraus!?“
Sehe ich ähnlich. Der Kreis wird dann sehr weit gezogen, hin zum allgemeinen Comicvigilantismus. Einen interessanten Denkansatz finde ich es aber allemal.
“kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sich Batman/Gotham dann so einordnen ließe”
Na weil es ja schon so lange besteht! ^^“ Also es ist immer am Rand des Kollaps, aber wird halt nie gänzlich vernichtet. Zudem sind (nicht nur filmisch) die Interpretationen von Gotham ja auch immer mal wieder etwas härter, sanfter, krimineller usw. also es gibt halt keine Konstante. Sondern eben ein erhöhtes Maß an Kriminalität – wie in jeder Großstadt würde ich meinen.
Batman als den vom Volke beauftragten Vigilanten ist ja eben der Reiz an der Figur, weil er das tätigt, was eigentlich nicht machbar ist/sein sollte. Mit dem Unterschied, dass die gezogenen Beispiele in dem Beitrag keinem festen Kodex verfolgen. Aber auch da scheiden sich ja die Fledermäuse in ihren Interpretationen… Der Herr hat sich die Filmtrilogie von Nolan herangezogen und mag damit richtig liegen, aber ein Batman im Niemandsland ist nochmal jemand anderes, als ein Burt-Man, Bat-Fleck oder das Gotham aus Birds of Prey…
Glaube also, dass man das durchaus so alles interpretieren kann, aber der Vielschichtigkeit der Figur bzw. der dazugehörigen Stadt nicht genüge getan wird… O.o Gerade zum Thema Republikanismus fand ich WW84 deutlicher und konsequenter in der Aufarbeitung!? Wenn es aber um die Ideologie des vermeintlichen Staatsversagens geht und Selbstjustiz als probates Mittel herangezogen wird, um ein anderes Herrschaftsverhältnis zu erzwingen – dann – ja dann ist Gotham natürlich ein gefundenes Fressen! ^^