Kündigungswelle bei Warner und DC Comics

Zwei Wochen vor dem Mega Event DC FanDome wurden laut Hollywood Reporter und ComicsBeat.com bei Warner Bros. 600 Kündigungen ausgesprochen, darunter auch bei DC Comics.

Warner Bros. unterzieht sich seit der Übernahme durch AT&T einer massiven Umstrukturierung. Der Fokus soll künftig auf den Ausbau von HBO Max gelegt werden, die Struktur des Studios vereinfacht und gebündelt werden – für mehr Effektivität und Effizienz. Um dies zu erreichen, müssen nach Ansicht der Verantwortlichen an die 600 Beschäftigte gehen – auch DC Comics ist davon schwer betroffen:

Laut dem Bericht sollen darunter viele langjährige Beschäftigte, wie Senior Editorial, Marketing und administratives Personal. Darunter auch VP of Marketing & Creative Services Jonah Weiland, Editor in Chief Bob Harras, SVP Publishing Strategy and Support Services Hank Kanalz, VP Bobbie Chase, sowie die Herausgeber Brian Cunningham, Mark Doyle und Andy Khouri. Die letzten beiden zeigten sich Hauptverantwortlich für das Black Label, welche sich gut verkauft haben sollen.

Jim Lee bleibt der Firma erhalten, wenn auch nicht mehr als Herausgeber. Er bleibt als Chief Communications Officer (quasi der Verantwortliche für den Public Relations- und Kommunikationsbereich) im Amt. Beobachter gehen davon aus, dass Lee aber ab sofort wieder mehr kreative denn geschäftliche Aufgaben übernehmen wird.

Aktuell wird davon ausgegangen, dass insgesamt ein Drittel aller redaktionellen Mitarbeiter von den Entlassungen betroffen sind. Am härtesten trifft es wahrscheinlich die Abteilung von DC Direct / DC Collectibles. Glaubt man den Berichten, so muss der Hersteller und Vertreiber von Sammlerstücken nach 22 Jahren sogar gänzlich die Pforten schließen. Auch hier habe man Kürzungen zumindest erahnen können. Warner Bros. Consumer Products hatte wohl zuletzt eine aktivere Rolle im Hinblick auf DC-Produkte gespielt.

Weniger überraschend kommen da die (weit tieferen) Einschnitte beim Streaming-Service DC Universe. Dort wurde offenbar dem Großteil der Mitarbeiter gekündigt. Hierfür gab es schon länger Anzeichen. Bereits Anfang Juni wurde die Show „DC Daily“ eingestellt; im Juli entfiel die Option von Jahresabonnements auf dem Streamingdienst. Auch die Bestellung neuer DC-TV-Serien direkt für HBO Max (Green Lantern, Justice League Dark etc.) und die wöchentlichen Nachrichten darüber, welche Serien nun auch bei HBO Max verfügbar seien (z. B. beide Staffeln von Harley Quinn) waren untrübliche Zeichen. The Hollywood Reporter zitiert Quellen, wonach DC Universe ab der Fusion mit AT&T tot gewesen sei.

Bisher gibt es keine offizielen Verlautbarungen und es steht aktuell noch in den Sternen, in welche Richtung sich diese Situation entwickelt. Beobachtern zufolge spricht dieses Vorgehen für ein großes Desinteresse von AT&T und WarnerMedia am Verlagsgeschäft von DC. Dieser Schritt, v. a. die Beräumung so vieler bedeutender Redakteursposten, bedeute eine enorme Verkleinerung der hausinternen Comicsparte, was auch immense Folgen für den insgesamt schon durch Corona gebeutelten Comicmarkt in den USA haben könnte.

Diane Nelson, ehemalige Präsidentin von DC, hat auf Facebook folgendes gepostet, was dem Bericht mehr Gewicht verleiht:

Quelle: ComicsBeat.com, Hollywood Reporter

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Gründer und Chefautor von Batmannews.de. Batman-Fan seit 1987.

4 Kommentare

  1. Visual Noise sagt:

    Ach du kacke! O.O Das ließt sich ja wirklich heftig!

  2. Bobby_ sagt:

    >…Eine „(enorme) Verkleinerung“ der (…“über-gewichtigen“) _Comicsparte_ fände ich persönlich – …“bei allem Übel“ – durchaus … „zu-träglich“…!? °°

  3. Sören sagt:

    Jetzt wundert es mich nicht mehr das viele Comic Serien bei DC vorzeitig Abgeschlossen wurden.

  4. Fluchtwagenfahrer aus Hollywood sagt:

    Schade dabei hab ich gehofft, das Green Arrow mal wieder ne eigene Heftserie bekommt…

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