Christian Bale und die 50 Millionen Dollar-Story

Nachdem die Meldung bereits seit Tagen durch’s Netz getragen wird, wollen wir uns auch kurz diesem Thema widmen und ein wenig die Hintergründe beleuchten.

Bruce Wayne Batcave

Was ist passiert? Bei Amazon.com tauchte ein Kindle-Buch mit dem Titel ‚Beyond Batman: The Unauthorized True Story of Christian Bale and His Dark Knight Dilemma“ (dt: „Nach Batman: die nicht autorisierte wahre Geschichte von Christian Bale und seinem Dark Knight-Dilemma“). Geschrieben wurde das 27-seitige eBook von dem unbekannten Autor Vince Russel.

Darin befand sich eine Aussage, die den Eindruck hinterließ, Christian Bale wären konkret 50 Millionen Dollar angeboten worden um erneut in das Batman-Kostüm zu schlüpfen. Dies hat El Mayimbe von Latino Review ungefiltert und oberflächlich mit der Headline „Christian Bale wurden laut Berichten 50 Millionen Dollar angeboten um erneut Batman zu spielen“ in’s Netz gebracht, was sich sehr schnell zu einem Lauffeuer entwickelte und für variantenreiche Headlines im Internet sorgte.

Aber anscheinend hat sich El Mayimbe nicht einmal die Mühe gemacht, die Textpassage selbst zu lesen. Vielleicht wollte er es auch nicht, da man so mehr Dramatik – und somit auch mehr Klicks – generieren kann.

Dabei hätte El Mayimbe nicht einmal die knapp 4 Dollar für das eBook ausgeben müssen, denn der besagte Textabschnitt ist bereits in der „Blick ins Buch“-Vorschau von Amazon.com zu lesen. Und dieser liest sich wie folgt:

Christian Bale und Christopher Nolan haben mit dem Abschluss der Trilogie innerhalb eines Jahrzehnts die erfolgreichste Batman-Reihe der Geschichte geschaffen. Dachten wir zumindest.

Ein ehemaliger Kollege von mir, der bei zahlreichen Projekten mitarbeitete, die von Legendary Pictures produziert wurde, erzählte mir, an ‚The Dark Knight Rises‘ zu arbeiten war die für ihn die erfüllenste Erfahrung seines beruflichen Lebens.

Es war so „aufregend“ und „historisch“ an dieser Produktion beteiligt zu sein, so das er es „kaum erwarten könne dies erneut zu erleben.

Nein, er verfügte nicht über geheime Hollywood-Informationen. Er hatte keinen Beleg dafür, das Bale oder Nolan für einen vierten Dark Knight-Film zurückkehren würden. Aber es gab für ihn keinen nachvollziehbaren Grund, warum Christian Bale mit dem Batman-Franchise abgeschlossen haben sollte.

Und seine Logik war überzeugend.

Warum sollte Christian Bale sich von etwas abwenden, was wahrscheinlich der erfolgreichste oder zweiterfolgreichste Film in der Geschichte Hollywoods werden könnte„, fragte er als das Thema Justice League aufkam.

Jetzt, da das Justice League-Projekt in Arbeit ist, aber sich noch Jahre vom Release entfernt, wird es die Fans der Bale-Batman-Ära nach einem Dunklen Ritter im Jahre 2016 dürsten, wie man es noch bei keinem Film zuvor erlebt hat.

Es gab in den letzten 30 Jahren eine Menge Fehlschläge was Superman und Batman betrifft. Aber Bales Dark Knight-Filme waren bei den Kritikern sowie an den Kinokassen dermassen erfolgreich, wie man es sich nicht hätte vorstellen können.

Und da sich Bale nun für unsere Generation als Batman manifestiert hat, wäre seine Beteiligung an Justice League die wohl sicherste Wette, die man in Hollywood eingehen könnte.

Er könnte vermutlich 50 Millionen dafür bekommen um nur für 20 Minuten in dem Film zu sein„, merkt mein Freund an. „Und es wäre dem Studio jeden Penny wert.

Der Autor stützt sich also auf eine Vermutung eines Freundes. Klar wird hierbei auch, das es sich nicht um das Batman/Superman-Projekt handelt, sondern um das einst angekündigte ‚Justice League‘-Projekt. Es ist durchaus vorstellbar, das sich Warner mit Bale über ein etwaiges Batman-Projekt unterhalten hat und ein lukratives Angebot unterbreitete. Aber die 50 Mio Dollar scheinen dann wohl doch aus der Luft gegriffen zu sein.

Erinnern wir uns an Bales Worte, als er der Justice League eine „Abfuhr“ erteilte:

“Wir hatten unglaubliches Glück drei Batman-Filme machen zu dürfen. Das ist auch genug. Lasst uns nicht gierig werden.“

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Gründer und Chefautor von Batmannews.de. Batman-Fan seit 1987.

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