Batman v Superman: Ben Affleck über Batman

Das französische Filmmagazin Studio Cine Line hatte die Möglichkeit, dass Set von ‚Batman v Superman: Dawn of Justice‘ zu besuchen und die Hauptdarsteller zum Interview zu laden. Den Anfang macht Ben Affleck, der offen über seine teils „ärmellose“ Darstellung des Dunklen Ritters spricht.

M3668H_cache_s512015Wenn Sie jemanden Ihren Batman vorstellen müssten, der die Figur nicht kennt, wie würden sie ihn Beschreiben?

Normalerweise zeigen die Filme Batman am Anfang seiner Karriere oder am Höhepunkt seiner Karierre. Hier hat man es mit einer älteren Version, einem Kerl am Ende seiner Reise zu tun. Er findet die Bedeutung des Lebens während seiner Auseinandersetzung mit Superman. Er ist davon überzeugt, Superman wäre eine existenzielle Bedrohung und das seine Zerstörung sein Vermächtnis wäre. Zudem spielen wir ein wenig mehr mit der Milliardär Playboy-Seite seiner Figur. Diese füllt er völlig aus. Er macht vielen Frauen den Hof, besitzt viele Autos und feiert viel. Dies tut er um die Leere seiner Seele zu füllen.

Außerdem ging es bei den vorherigen Inkarnationen um die direkte Suche nach Gerechtigkeit. Diesmal sind Batmans Beweggründe durch Frustration, Verbitterung und Wut vernebelt.

Haben Sie Christian Bales Version studiert um sich von seiner Darstellung abzuheben?

Weder sehe ich mich in Konkurrenz mit anderen Darstellungen, noch möchte ich sie kopieren. Diese Versionen gehören einem anderen Universum an. Christopher Nolan benutze Batman um eine abgeschlossene Geschichte zu erzählen. Meine Version ist eine andere, welche aber dem Batman-Mythos und seinen Motiven treu bleibt.

Ein weiterer Unterschied ist, dass Nolans Batman in einem Universum spielte, in dem es keine anderen Superhelden gab. Da wir auf die Justice League hinarbeiten, befinden wir uns in einer Welt, in der es übermenschliche Wesen wie Superman gibt.

Wie war Ihre erste Reaktion, als Sie sich das erste Mal im Batman-Kostüm sahen?

Wenn man das Drehbuch liest, fragt man sich natürlich, wie man Batman darstellen will. Nachdem man dann das Kostüm angezogen hat und sich im Spiegel betrachtet, weiß man: „Das ist es!“

Das Kostüm macht für einem die ganze Arbeit. Man spielt eigentlich nicht Batman, sondern Bruce Wayne. Mit ihm wird die Figur komplex und interessant. Batman selbst ist bereits eine stark symbolische Figur. Es wäre falsch, dies zu überspielen.

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Wie gefallen Ihnen die beiden neuen Anzüge, die Sie im Film tragen?

Ich mag das Design wirklich. Sie werden der Vision von Frank Millers The Dark Knight Returns gerecht. Der Film leiht sich viele Elemente aus diesem Comic, was man schon an dem massiven und der sehr symbolischen Kampfrüstung erkennt. Ganz schön schwer und schwerfällig. Es war eine Herausforderung sich in den Kampfszenen locker bewegen zu können. Die Suits müssen cool aussehen und gleichzeitig funktional sein.

Was man zuvor nicht machen konnte, jetzt aber möglich ist, ist den Anzug ohne Ärmel zu tragen. Es wurden Bewegungssensoren an meinen Armen justiert, um den Rest des Anzugs in der Nachbearbeitung zu ergänzen. Dadurch konnte ich meine Arme komplett frei bewegen, ohne in den Kampfszenen wie ein Roboter zu wirken. Dies dürfte das erste Mal gewesen sein, dass ein Schauspieler in einem Batsuit diese Bewegungsfreiheit hatte und dazu noch seinen Kopf bewegen konnte.

Was war für Sie persönlich die größte Herausforderung bei diesem Film?

Die Dreharbeiten dauerten so lang. 140 Tage. Und das alles in Versatzstücken gedreht wurde. Es war schwer sich an eine bestimmte Szene zu erinnern und wie sie in die Geschichte passt oder wo man sich gerade befindet, wenn die Special Effects-Szenen erst später vervollständigt werden.

Diese Art von Filmemachen bin ich nicht gewohnt. Ich kann nicht sofort Vollgas geben, ich muss den Motor immer wieder neu anlassen. Zum Beispiel drehe ich heute Szenen, die vielleicht 10 Sekunden andauern und später zu seiner kompletten Szene zusammengeschnitten werden. Ich bin es gewohnt ganze Szenen zu drehen und herum zu experimentieren. Hier ist alles sehr technisch und man hat durch die ganzen visuellen Effekte nicht viel Freiheiten.

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Wieso ist Luthor der richtige Gegenspieler für den Film?

Bei der von Chris Terrio geschriebenen und von Jesse Eisenberg geschriebenen Darstellung, treffen zwei große Köpfe auf derselben Wellenlänge aufeinander. Für mich ist Luthor die interessanteste Figur des Films. Sie unterscheidet sich radikal von dem, was wir bislang von ihr kannten. Solch ein Film kann nur so gut wie der Schurke sein. Deswegen war auch The Dark Knight aufgrund von Heath Ledgers Joker so brilliant. Jesse verfeinert jede Szene, in der er mitspielt. Er spielt keinen eindimensionalen Schurken, sondern da steckt eine ganze Psychologie dahinter.

Behandelt Batman v Superman auch aktuelle Themen?

Ich glaube nicht, dass dieser Film eine besondere Botschaft vermitteln will, aber es ist mehr als nur schlichte Unterhaltung. Er zeigt, welche echte Konsequenzen Gewalt nach sich zieht. Wenn ein Gebäude einstürzt, Menschen sterben und diese Leben auf Ewig verloren sind. Und er zeigt, dass Angst unser eigener Feind ist. Angst bringt das schlimmste in uns hervor. Wenn wir mächtige Menschen fürchten, weil wir glauben sie könnten uns zerstören, nutzen wir dies nur zu gern als Rechtfertigung für alle Entscheidungen die wir treffen. Das erinnert an Präventivschläge und solche Sachen. Daran erkennen wir, wie wir darüber denken, wenn uns etwas bedroht. Und das ist wirklich ein relevantes Thema heutzutage. Der Film behandelt die passenden Themen.

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Abschließend, wer würde bei einem Kampf zwischen Batman und Superman gewinnen?

Tja, wenn man den Film sieht, merkt man, dass es weitaus komplizierter ist. Es gibt keinen wahren Gewinner. Ich mag die Vorstellung, dass die Wahrheit der Gewinner ist.

Quelle: StudioCineLive

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Gründer und Chefautor von Batmannews.de. Batman-Fan seit 1987.

7 Kommentare

  1. Captain Harlock sagt:

    Also ist es ein Neubeginn für Batman, alles auf Anfang.
    Nur in einer Fortgeschrittenen Vesion.

    Erinnert mich ein bißchen an unseren Nachbarn,
    ein Fast-Rentner der alle Gartengeräte hat, die es gibt.
    Sobald sich auch nur das kleinste Zeichen eines
    Unkrautes oder eines Schädligs zeigt, packt er sein
    gesamtes Arsenal aus und legt vollelotte los … 😉

    • batman01 sagt:

      stimmt. klingt ziemlich passend wie du das beschreibst 🙂
      hoffe ich kann mir meine tickets langsam mal vorbestellen lol

  2. (S)laughter sagt:

    „Das Kostüm macht für einem die ganze Arbeit. Man spielt eigentlich nicht Batman, sondern Bruce Wayne.“
    Heißt das er gibt sich nicht mal ein bisschen mühe???? ;P

    • batman_himself sagt:

      Was heißt hier „Mühe“? Das Gleiche hat Christopher Reeve über seinen Superman-Anzug gesagt. Und spielte er Superman Scheiße?
      Nein. Diese Sache mit dem Kostüm haben auch andere Schauspieler über ihre Rollen gesagt.
      Und gerade bei Batman, der eine Maske trägt, ist es doch wohl schon klar.
      Man, man, man, es wird überall nach einem Haar in der Suppe gesucht um Affleck madig zu machen…

  3. GothamKnight sagt:

    Michael Keaton hat damals das gleiche gesagt.
    Bruce Wayne geil zu spielen ist schwieriger als Batman.
    Kostüm macht alles einfacher

  4. Captain Harlock sagt:

    So, jetzt ist es raus … !!! 😮

    Helene Fischer singt das Titel-Lied von “ Batman v Superman “ !!!

    “ …Ärmel-los durch die Nacht… “ 😉

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