Batman Rejected Teil 5: Batman Beyond

Nachdem im Sommer 2000 die Konkurrenz mit ‚X-Men‘ ihre Spuren am US-Box Office hinterlassen hatte, machte man bei Warner Bros. ernst. Nun war man fest entschlossen zeitnah einen neuen Batman-Film in die Kinos zu bringen. 3 Projekte gingen dafür ins Rennen. Welches sich zuerst am schnellsten und lukrativsten entwickelte, sollte das Wettrennen gewinnen. Kandidat 1 war: BATMAN BEYOND.

Junge, hippe Fledermäuse braucht das Land – das ist die Devise, mit der sich „Batman Beyond“ in gezeichneter Form im amerikanischen TV ab 1999 eine große Fangemeinde geschaffen hat. Die Geschichte spielt 40 Jahre in der Zukunft, in einem Gotham City, das sich – wie der ehemalige Superheld Bruce Wayne selbst – nicht zum Vorteil verändert hat. Der Zahn der Zeit hat an Bruce genagt und als er sich in einem Kampf nicht mehr anders zu helfen weiß, als zur Waffe zu greifen, zieht er sich aufs Altenteil zurück. Für die kriminellen Elemente ein willkommener Anlass, den Würgegriff um die Stadt noch enger zu ziehen: Das Bandenwesen floriert ebenso wie die Korruption in den höchsten Ebenen. Ein besonders übler Zeitgenosse ist der Geschäftsmann Derrick Powers, der die Kontrolle über Waynes Imperium an sich gerissen hat.

Die Dinge stehen also nicht zum Besten im Gotham der Zukunft. Bis Terry McGinnis, seines Zeichens ein normaler High School Gänger, hinter das Geheimnis von Bruce Wayne kommt. Und als der Schüler dann noch herausfindet, dass Derrick Powers für den Tod seines Vaters verantwortlich ist, schreitet er zur Tat: Er entwendet Bruce‘ Batkostüm, um fortan für Recht und Ordnung (und gegen Powers) zu kämpfen. Mr. Wayne steht den Bemühungen des Möchtegernhelden zunächst kritisch gegenüber, doch erkennt er bald, dass der Stadt ein neuer Batman nur gut tun kann. Und so macht sich die neue Fledermaus – mit einem fliegenden Batmobil und einem erfahrenen Ratgeber ausgerüstet – daran, das Werk ihres Vorgängers fortzuführen.

August 2000. Paul Dini und Alan Burnett, die Schöpfer der Trickfilmserie, sollten eine Story für eine Realfilm-Umsetzung basteln. „Noch so ein zeitaufwendiges Ärgernis, das mir den Tag rauben wird“, spaßte Dini in Anbetracht des Jobangebotes, um gleich im nächsten Satz klarzustellen: „War nur ein Scherz – ich bin begeistert!“

Die Regie des Movies sollte Boaz Yakin übernehmen („Remember the Titans“, „Teurer als Rubine“). Gemeinsam mit Dini und Burnett sollte Yakin am „Batman Beyond“-Skript arbeiten, und damit nicht nur drei Köche im Brei rühren, überzeugten die Warner Studios noch den Science Fiction-Autor und Cyberpunk Neal Stephenson („Cryptonomicon“) als Berater dem Team beizutreten.

Um was es in dem Drehbuch ging ist bis heute nicht bekannt. Nach den damaligen Aussagen sollte der neue Batman „dunkel, und auf jeden Fall nicht kindisch“ sein. Dini beschreibt das Projekt als „viel kantiger – mit mehr Action und anderem coolen Zeugs.“

„Wir wollen es uns nicht all zu einfach machen und die Charaktere wie sie sind übernehmen. Wir werden kleine Veränderungen und Verfeinerungen vornehmen. Und das werden bestimmt nicht die einzigen Anpassungen sein“, meint Boaz Yakin. Eine Verwechslungsgefahr mit dem vorangegangenen Franchise fürchtete der Regisseur nicht: „Nun, ich denke genug Kids kennen den Unterschied zwischen Batman und Batman Beyond … und das es sich um etwas ganz anderes handeln wird.“

Wie so oft war Clint Eastwood auch bei ‚Batman Beyond‘ der Fan-Wunsch als alternder Bruce Wayne.

Die Gerüchteküche begann dann auch sehr schnell zu brodeln, zumindest was das Casting anging. Paul Newman soll den alternden Bruce Wayne verkörpern und Nicolas Cage sich selbst als Schurke angeboten haben. Beides entpuppte sich als Ente.

Anfang 2001 reichten die Autoren ihren ersten Drehbuch-Entwurf bei Warner Bros. ein. Anschließend wurde eine Überarbeitung des Scripts angefordert. Dann wurde es still um ‚Batman Beyond‘.

Im Juli meine Paul Dini: „Wir stehen zwar seit Anfang an mit den Produzenten in Verbindung, aber wir wissen nicht was der nächste Schritt sein wird. Wir schulden ihnen noch eine Überarbeitung des Scripts, und dann werden wir weitersehen. Derzeit kann ich nur Vermutungen anstellen. Sie stehen dem ganzen Batman Beyond-Konzept gerade sehr neutral gegenüber. Sie wollen abwarten wie sich ein paar andere Ansätze für Batman, die gerade in Vorbereitung sind, entwickeln. Wahrscheinlich sehen sie sich dann einen Haufen Sachen an, inklusive Batman Beyond, und entscheiden sich dann für einen Weg.“

Doch die Chancen für das Beyond-Projekt standen immer schlechter. Die Einschaltquoten der dritten Batman Beyond-Staffel waren nicht überzeugend genug, so das von den geplanten 65 Folgen nur 52 geordert wurden. Warner wollte die Staffel angeblich vorzeitig stoppen und die Zukunft der Serie in die Hände des Animationsfilm ‚Batman Beyond: Return of the Joker‘ legen. Zu einer vierten Staffel kam es letztendlich nie.

Im August 2001 erklärte Paul Dini auf der Wizard World Convention das ‚Batman Beyond‘-Filmprojekt für tot.

Warner scheint sich inzwischen auf ein anderes Projekt fokussiert zu haben …

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Video

Ein verspäteter "First Look" zum "Batman & Batmobile 89 2-Pack" von McFarlane Toys.

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