Batman v Superman: Lex Luthor – Ein Mann von morgen

Erinnert ihr euch noch an die ‚Gotham Times‘ aus der Produktionszeit von ‚The Dark Knight‘? Diese Fake-Zeitungen sollten inhaltlich den Bogen von ‚Batman Begins‘ zu seinem Nachfolger spannen. Etwas ähnliches versucht man nun auch mit ‚Batman v Superman‘.

Gestern veröffentlichte das Wirtschaftsmagazin Fortune – zugehörig zu Time Warner und berühmt für seine Bestenlisten  – einen fiktiven Artikel über Lex Luthor, welcher versucht ein Porträt von Supermans bekanntesten Widersacher zu zeichnen.

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LEX LUTHOR JR.: NICHT NUR DAS LEXCORP SEINES VATERS

Alexander Luthor Joseph Jr. ist ein 31-jähriges Wunderkind, welches eine in die Jahre gekommene Petrochemiefabrik und einen Baumaschinen-Dinosaurier zu einem Lieblingsunternehmen der Fortune 500 umgewandelt hat, was manche sogar als übermenschliche Leistung bezeichnen.

Dieses Genie in Jeans seilt sich gleichermaßen unbeschwert von der Kletterwand seiner „Inspiration Station“ für Mitarbeiter ab, wie er Kodierungen im sogenannten „Schmelztiegel“ vornimmt, ein hochmodernes Forschung-und Entwicklungslabor, in dem der milchgesichtige Milliardär Computercode aus dem Stegreif erläutert als würde Miles Davis ein Trompetensolo improvisieren.

Während wir geduldig wartend am kostenlosen und veganen Catering-Truck stehen (heute gibt es Pesto-Oliven Pizza mit natürlicher Mandelkruste), lässt der Sohn von Alexander Luthor Senior – Lex Luthor – die Entwicklung von LexCorp revue passieren.

„Dad benannte die Firma bereits nach sich, noch bevor ich 10 Jahre später unerwartet das Licht der Welt erblickte. Doch den Anlegern schien die Vorstellung, ein liebenswerter Vater baue ein Vermächtnis für seinen kostbaren Sohn, zu gefallen. Er nutzte dies als Vorteil. Es war seine Masche und natürlich war er auch ein guter Geschäftsmann“, erklärt der Luthor-Zögling.

Alexander Luthor Senior als „guten Geschäftsmann“ zu bezeichnen wäre wie Napoleon Bonaparte einen“souveränen Eroberer“ zu nennen. Der Ostdeutsche Emigrant, welcher im Jahr 2000 unerwartet verstarb, kam Mittellos in unser Land und erschuf ein Imperium aus Öl und Baumaschinen. Dieses Kunststück soll ihm laut Erzählungen nur durch schieren Mut und Bissigkeit gelungen sein. Seine Feinde, welche es zuhauf gibt, würden es vielleicht sogar „Boshaftigkeit“ nennen.

Nun, Dad war ein komplizierter Mann„, merkt sein bodenständiger Sohn an, als wir an der stilvoll präsentierten Sammlung an Meteorkristallen vorbeigehen. „Er kam aus einem Land, in dem sich die Regierung als Beschützer ausgab und die totale Kontrolle über die Bürger hatte. Dies war sein Antrieb. Ich kann das nachvollziehen. Verdammt, ich würde es hassen, dies auch bei uns erleben zu müssen.

Doch die Leistung des LexCorp-Gründers verblasst im Vergleich zu den erstaunlichen Errungenschaften des jungen Luthors, welcher zum ersten jüngsten Fortune Geschäftsmann des Jahres gekürt wurde und gleichzeitig in der Liste der World’s  50 Greatest Leaders auftaucht.

Nach dem frühen Tod seines unbeugsamen Vaters nahm der verlorene Sohn die Zügel des Familienunternehmens in die Hand und unternahm den mutigen Schritt das Unternehmen von Öl und Baumaschinen in Richtung Technologie zu dirigieren. Lex Corp hat sich schnell zu einem aufstrebenden und dem aktuell zweitgrößten Technologieunternehmen der Welt neben Wayne Enterprises entwickelt.

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Der Erfolg des jungen Unternehmens liegt in Luthors Bereitschaft begründet, Terrain zu betreten, welches Wayne scheut. Wayne Enterprises hat sich in den letzten 10 Jahren von Militäraufträgen losgesagt.

Es ist eine Notwendigkeit„, beharrt Luthor. „Wir leben in der gefährlichsten Zeit in der Geschichte der Menschheit. Statistisch gesehen rast eine Krise aus einer anderen Welt auf uns zu. In der Geschwindigkeit einer Gewehrkugel. Wir müssen bereit sein uns verteidigen zu können. Keine stark bewaffnete Zivilisation wurde je erobert„.

Die Vorwürfe, er wäre ein „Kriegstreiber“ bringen Luthor zum Lachen. „Ich kenne nicht viele ‚Kriegstreiber‘, die einen Kickertisch im Konferenzraum stehen haben„.

Luthors zurückhaltende und charmante Art verleitet schnell zu dem Eindruck, er wäre „nur einer dieser Leute“ und nicht dass, was er wahrhaft ist: ein Geber. Nur ungern gibt er zu, dass LexCorp zu den drei gemeinnützigsten Unternehmen Amerikas zählt – nach Kord Industries und Wayne Enterprises. „Es ist kein Wettbewerb„, lacht Luthor. „Abgesehen davon kann ich diesen Herrschaften in dem verkommenen Milliardär Playboy-Department eh nicht das Wasser reichen„.

Die großzügige Seite von LexCorp spielt er dabei herunter. „Almosen werden die Welt nicht verändern. Das wahre Geschenk von LexCorp sind unsere Produkte. Wir stehen kurz vor der Enthüllung einer Technologie, welche die Welt für immer verändern wird„.

Auf Nachfrage gibt der jugendliche Mogul nur Andeutungen von sich. „Es geht um Sicherheit. Dies ist ein Produkt, welches Sie und alle anderen beschützen wird. Selbst von Gefahren, denen Sie sich bislang nicht bewusst sind. Ich will niemanden Angst einjagen… zumindest nicht viel. Aber da draußen lauern eine menge Gefahren und diese sind schon heute hier„.

Bei all diesen Gefahren die da draußen auf uns lauern mögen, ist es gut diesen Mann an unserer Seite zu wissen: Lex Luthor, ein Mann von morgen.

Gleichzeitig machte uns Florian auf ein aktuelles Interview mit Jesse Eisenberg aufmerksam. Darin erzählt Eisenberg, dass er sich anhand von Comics auf seine Lex Luthor-Rolle vorbereitet hat, es aber vermied sich darin zu verlieren um nicht zum „unterwürfigen Comic-Fan“ zu werden.

„Zu diesem Mann gibt es eine ganze Fundgrube an Dingen. Vieles davon wiederholt sich bei ihm, wie z.B. das er immer auf dem Dach seines Gebäudes steht und einen gekünstelt wohlklingenden Dialog darüber führt, wie er die Stadt verändern möchte. Es macht Spaß dieses kitschige und cartoonige Material auf eine reale Person zu übertragen und es in Einklang zu bringen.“

„Dieser Film ist wirklich anders. Er hat eine echte psychologische Grundlage. Und diese Figur fühlt sich wie eine echte, furchterregende Person an“.

Quelle: Fortune.com, Vulture.com

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Gründer und Chefautor von Batmannews.de. Batman-Fan seit 1987.

6 Kommentare

  1. Andreas sagt:

    Ich bin kein Experte, aber mir scheint, dass der Figuren-Background sehr von dem in den Comics abweicht, oder

  2. batman01 sagt:

    genau so! genau so will ich ENDLICH lex luthor in einem film sehen. die comics und vor allem die superman animated series haben es doch hervorragend vorgemacht!
    lex als geschäftsmann, der vorgibt im interesse der allgemeinheit zu handeln und in wahrheit seine eigenen interessen verfolgt.

    so hatte ich damals bei superman returns gehofft, würde kevin spacey ihn darstellen. aber dem war ja leider nicht so!

  3. RexMundi sagt:

    Ich finde die Idee auch sehr angenehm, einen Gegenspieler mit nachvollziehbaren Motiven zu haben, der nicht einfach so böse ist. Dass sie Luthors Hintergrundgeschichte daher regelrecht verändert haben, finde ich für den Film durchaus legitim, aber die Geschichte des Vaters wirkt doch arg erzwungen.

  4. Mathias sagt:

    Na gugge, hä? Eyn Ostdeutscher is dor Vadder. Isch warde jetze schon of des Zitat vom Sohnemann im Film:
    Pass off Supermann, du hast hier nüscht zu suchen. WIR SIND DAS VOLK! Ni, dass wor keen Weihnachtn mehr feiern könn, weil de hier deine kryptonischen Dinger veranstaltn willst. Du bist doch eh Sozialschmarotzer. Isch bin Geschäftsmann, und ganz bestimmt keen Nazi, abor das wird man jawohl nochma sagn dürfn.

    Ei verbibbsch. Jetzt verstehe ich endlich Luthors Beweggründe.

  5. batman_himself sagt:

    Und wieder müssen die „bösen“ Deutschen herhalten, auch wenn es diesmal nicht um Nazis sondern die DDR geht.
    Wird denn der Hintergrund im Film auch erwähnt? Wenn nicht, ist das doch kappes.
    Die Origin von Luthor wurde nur um die Ostdeutsche Vergangenheit bereichert. In den Comics ist er ja auch Geschäftsmann und in der TV-Serie „Smallville“ hatte auch sein Vater die Firma aufgebaut.
    Ich hätte mich auch gewundert, wenn Lex wieder nur so „böse“ ist, wie in den alten Comics. Der Geschäftsmann Luthor hat sich doch in den Comics etabliert. Aber das war doch schon klar, als man „LexCorp“ in MoS gesehen hat.
    Naja, mal sehen. Sollte da irgendwo was von der DDR zu sehen sein oder erwähnt werden, wird das sicher für’n kleinen Lacher sorgen…

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